Februar 15

Was ein Engel mit einer Angststörung zu tun hat…

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Der Engel Castiel sitzt auf der Parkbank und fragt: „Deshalb frage ich Dich, Vater, ein allerletztes Mal: Tue ich das Richtige? Bin ich auf dem richtigen Weg? Bitte gib mir ein Zeichen!“

Dies ist eine Szene der sechsten Staffel der erfolgreichen US-Mysterieserie „Supernatural“. Diese handelt von Dean und Sam Winchester, zwei Brüdern, die gegen Dämonen, Vampire und andere Monster kämpfen.

Und hier spielen eben auch Engel eine Rolle. Der Engel Castiel unterstützt Sam und Dean bei ihrem Kampf. In dieser Serie haben Engel seit Anbeginn der Zeit nur Befehlen gehorcht, sie waren nicht viel mehr als Soldaten des Himmels. Eigentlich war das Ende der Welt, die Apokalypse, beschlossene Sache, doch Dean und Sam konnten diese verhindern und erhielten dabei Unterstützung von Castiel.

Freiheit: Segen oder Fluch?

Castiel konnte davon überzeugt werden, dass Vorherbestimmung und Schicksal nicht in Stein gemeißelt sein müssen und man die Macht hat, Geschichte zu verändern. Er entdeckt die Freiheit, die auch wir Menschen haben, die Freiheit Entscheidungen zu treffen und zu wählen, was wir für ein Leben führen möchten.

Etliche Folgen später geschieht mit Castiel das gleiche wie mit unzähligen Menschen zuvor. Er fragt sich, ob er die richtigen Entscheidungen trifft, ob er sich auf dem richtigen Weg befindet und erhofft sich einen Hinweis von Gott. Freiheit bringt die Bürde mit sich, dass man sich diese Fragen stellt, ohne eine definitive Antwort darauf zu bekommen.

Was ist Dein Weg?

Ganz egal, was Du von Serien dieser Art halten magst, kommt Dir das nicht sehr bekannt vor? Zweifelst Du nicht auch manchmal an dem von Dir eingeschlagenen Weg? Und wie erkennst Du, was der richtige Weg für Dich ist?

Eine Angststörung, ein Burnout-Syndrom oder eine andere psychische Erkrankung ist oft ein Hinweis, darauf, dass Du Dich nicht auf dem richtigen Weg befindest. Dabei meine ich nicht zwangsweise an einen vorherbestimmten Weg. Innerlich weißt und spürst Du, dass das Leben, das Du führst, in bestimmten Bereichen nicht gut für Dich ist. Angstzustände und Panikattacken beispielsweise können nicht ignoriert werden. Dein Innerstes zwingt Dich auf diese Weise, Dich auch mit diesen unangenehmen Fragen zu beschäftigen. Das solltest Du jedenfalls tun, wenn Du wieder ein Leben ohne psychische Erkrankung führen willst.

Was sagt Dir Dein Herz?

Höre bei Deinen Entscheidungen auch auf Dein Herz. Ich bin jedenfalls nie gut damit gefahren, Entscheidungen nur aus der Vernunft heraus getroffen zu haben. Was nützt alle Vernunft der Welt, wenn wir damit todunglücklich werden? Wenn wir uns bei einer schwerwiegenden Entscheidung von vornherein schlecht fühlen, scheint dies nicht der richtige Weg zu sein. Dann doch lieber einmal verrückt sein, etwas tun, wo andere sagen: „Der oder die spinnt doch!“

Wie heißt es so schön: „Folge Deinem Herzen, aber nimm Dein Gehirn mit!“

Wir haben das Geschenk der absoluten Freiheit bekommen. Wir können alles machen, wir können selbst entscheiden, in welche Richtung unser Leben verlaufen soll, auch wenn das vielen Menschen überhaupt nicht bewusst ist. „Das geht doch nicht!“ – Doch, das geht! Du kannst jetzt in ein Flugzeug steigen, am anderen Ende der Welt aussteigen und nie mehr zurückkehren, es sei denn rechtliche oder gesundheitliche Gründe sprechen dagegen.

Wir tun es jedoch nicht, weil wir gegenüber unseren Mitmenschen (vielleicht Kindern) eine Verantwortung haben, weil wir Angst vor einem solchen Schritt haben und es in den meisten Fällen auch gar nicht wollen. Aber Du könntest es! Du kannst so Vieles und bist Dir dessen nicht einmal bewusst.

Hinterfrage Dein Leben und überlege, ob Du vielleicht in gewissen Bereichen einen anderen Weg einschlagen solltest. Lasse Dein Herz nicht außen vor und setze Dir bei diesen Überlegungen nicht sofort Grenzen, indem Du bewertest und sagst: Das geht nicht!

Du kannst viel mehr, als Du für möglich hältst und das trotz psychischer Probleme wie einer Angststörung oder Depressionen.


Tags

Angststörung, Angstzustände, Panikattacken


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  1. Klingt irgendwie einleuchtend.dein Buch hat bei mir auch ohne klinikaufenthalt eine Menge bewirkt znd Schritt für Schritt geht es mir besser.und der Gedanke frei über mein Leben entschieden zu können gefällt mir immer besser.tolles Buch, tolle tips.danke dafür

  2. Klingt immer alles schön und gut aber wenn du vielleicht Kinder hast und/oder allein erziehend und auf den verhassten Job angewiesen bist, der dich zwar nicht glücklich macht, aber dafür sehr gut bezahlt ist, dann gibt es nicht so viele möglichkeiten, seinem Herzen zu folgen… In der Theorie ist immer alles leichter als dann in der Realität umsetzbar.
    Nicht bös sein, ich habe dein Buch gelesen, aber nicht jeder hat z.B. die finanziellen Mittel, oder auch den familiären Background, umsich mal einfach für ein paar Wochen in eine Klinik zu legen. Manchmal klingt das ganze echt recht blauäugig…

    1. Hallo Karin,
      ich kann Dich verstehen. Niemand hat gesagt, dass es leicht ist. Ich hatte nie besonders große finanzielle Mittel und selbstverständlich muss man schauen, das Geld in die Kasse kommt, gerade, wenn man Kinder hat.
      Es gibt jedoch IMMER Möglichkeiten etwas zu verändern.

      Wenn Du Deinen Job hasst, und der Dich vielleicht sogar krank macht, ist es dann nicht an der Zeit etwas zu verändern, vielleicht eine gewisse Zeit auf etwas Geld zu verzichten? Es gibt immer eine Lösung, beispielsweise die Arbeitszeit im aktuellen Job zu reduzieren und nebenbei etwas Neues zu beginnen.

      Wir haben die Freiheit Entscheidungen zu treffen und unser Leben zu gestalten. So ist es auch Deine Entscheidung, wenn Du sagst, die gute Bezahlung rechtfertigt die verhasste Tätigkeit. Das ist in Ordnung, aber dann muss man auch hinter dieser Entscheidung stehen. Man kann ja auch seine Einstellung ändern, indem man sich beispielsweise sagt: „Mein Job macht mir meist keinen Spaß, aber es ist okay, denn ich kann mir dadurch eine Menge leisten.“

      Das alles ist nicht leicht, viele Veränderungen sind mit großen Anstrengungen und Entbehrungen verbunden. Wenn am Ende jedoch ein besseres Leben steht, ist es das meiner Meinung nach wert. Ich habe nie behauptet, dass das alles einfach ist. Auch der Klinikaufenthalt war kein Urlaub und wahnsinnig anstrengend. Ich habe mich dort nicht „hingelegt“, wie Du so zynisch schreibst.

      Du hast die Freiheit, Dich zu entscheiden und zwar in jeglicher Hinsicht. Das ist nicht blauäugig, sondern eine Tatsache.

      Beste Grüße.

      Sebastian

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