Januar 31

Kreisrunder Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall: Was tun bei Alopecia Areata?

Im Jahre 2005 bekam ich kreisrunden Haarausfall. Der kreisrunde Haarausfall machte sich bei mir zunächst an den Augenbrauen bemerkbar. Ich saß nach dem Fußballtraining noch mit meinen Mannschaftskameraden zusammen, als mich einer von ihnen fragte, ob ich mir einen Cut in meine linke Augenbraue rasiert hätte.

Ich verneinte, schaute in den Spiegel und sah, dass tatsächlich eine kleine kahle Stelle in meiner Augenbraue sichtbar war. Zunächst ging ich davon aus, dass ich an meinen Augenbrauen zupfte, wenn ich nervös war.

In den kommenden Tagen fielen mir jedoch die vielen ausgefallenen Haare auf meinem Kopfkissen auf.

Da ich mich verständlicherweise sorgte, machte ich mich auf den Weg zum Hautarzt. Diagnose: Kreisrunder Haarausfall.

Kreisrunder Haarausfall sagte mir zunächst überhaupt nichts. Davon hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Ich ging zunächst davon aus, dass man mir ein Medikament oder eine Salbe verschrieb und dieser dubiose kreisrunde Haarausfall damit erledigt war. Da hatte ich mich jedoch enorm getäuscht. So einfach war es leider nicht.

Um ganz sicher zu gehen, wurde mir Blut abgenommen. Dieses wurde auf Syphilis und andere Krankheiten hin untersucht, um sicher zu gehen, dass hier kreisrunder Haarausfall vorlag.

Der Arzt erklärte mir, dass mein Immunsystem die Haarwurzeln angreifen würde. Somit sei der kreisrunder Haarausfall den Autoimmunkrankheiten zuzuordnen. Die Ursache für das Fehlverhalten des Immunsystems sei noch nicht bekannt. Nach derzeitigem medizinischem Kenntnisstand sei kreisrunder Haarausfall zufällig.

Ich erhielt zunächst eine cortisonhaltige Creme, mit der ich meine Kopfhaut zweimal täglich eincremen sollte. Leider half das überhaupt nichts. Meine Haare fielen weiter aus. Nach einigen Monaten war dieser Mottenfraß so schlimm, dass ich nicht umhin kam, mir meine noch verbliebenen Haare komplett ab zu rasieren.

Mir machte der kreisrunder Haarausfall sehr zu schaffen. Schließlich war ich vor allem was meine Haare betraf, immer sehr eitel. Das schlimmste an dem kreisrunden Haarausfall war jedoch nicht meine Glatze. Viel schlimmer war, dass meine komplette Körperbehaarung vom kreisrunden Haarausfall betroffen war. Arme, Beine und Schambereich waren mir ja noch vollkommen egal. Die Tatsache, dass auch meine Augenbrauen betroffen waren, machte mich wirklich fertig.

Aber was sollte ich machen. Schließlich gab es so viel Schlimmeres. Ich machte mir natürlich viele Gedanken über die Ursache des kreisrunden Haarausfall. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine Krankheit vollkommen zufällig sein sollte. Viele Leute reden von Stress als Ursache. Als ich meinen Hautarzt darauf ansprach, erzählte er mir, dass ein Zusammenhang zwischen Stress und kreisrundem Haarausfall nicht bewiesen werden konnte.

Interessant war jedoch die derzeitige persönliche Situation, in der ich mich zum Zeitpunkt des erstmaligen Auftretens des kreisrunden Haarausfalls befand. Ich stand kurz vor Ende meines Studiums und hatte bereits unzählige Bewerbungen geschrieben. Leider hatten diese nicht den gewünschten Erfolg und ich ergatterte keine Stelle, wie ich sie mir gewünscht hätte. Ich hatte Zukunfts- und Existenzängste. In eben dieser Zeit trat der Haarausfall in mein Leben.

Sollte das wirklich Zufall sein? Ich zweifelte zwar daran, redete mir jedoch ein, dass mein Hautarzt schon wisse, wovon er redet. Da es Zufall war, kam ich nicht in die unbequeme Situation, mein derzeitiges Leben zu hinterfragen. Immer wenn ich heute über meinen kreisrunden Haarausfall spreche, kommt mir der folgende Spruch in den Sinn, der auf Ulrich Schaffer zurück geht und von dem ich erst wesentlich später hörte:

„Geh du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht, vielleicht hört er auf dich!“ – „Ich werde krank werden, dann wird er auf dich hören“, sagte der Körper zur Seele.
Der kreisrunde Haarausfall könnte ein Versuch gewesen sein, mich wachzurütteln. Wein und schrei endlich! Lass einmal raus, was Dich bedrückt! Ich aber reagierte nicht.
Ich konnte ja eh nichts ändern. Immer wieder sagte ich anderen Leuten, die der Ansicht waren, die Ursache des Haarausfalls sei stressbedingt, dass Stress nichts damit zu tun hat und benutzte die Wortes meines Arztes: „Es scheint zufällig zu sein.“ So musste ich nichts ändern, nichts hinterfragen. Ich versuchte es hinzunehmen und abzuhaken. Ich werde damit schon klar kommen. Ich bin stark.
Ich nahm den Hilferuf geäußert, durch die Symptomatik meines Körpers, nicht als solchen wahr. Ich wollte mich ehrlich gesagt auch nicht ändern.


Als wenige Monate später meine erste Panikattacke auftrat und sich anschließend eine Panikstörung, eine Hypochondrie, die Angst vor der Angst und eine generalisierte Angststörung manifestierte, war ich immer noch nicht bereit, mich bzw. mein Leben zu hinterfragen.

Alle drei Monate ging ich zum Hautarzt, nur damit dieser mir sagte, ich solle ein wenig Geduld haben. Ich wusste jedoch, dass die Prognose auf Grund des schweren Verlaufs und der Langwierigkeit des kreisrunden Haarausfalls nicht besonders positiv ausfiel.

Mein Hautarzt riet mir jedoch nach einigen Monaten zu einer Psychotherapie. Er meinte, dass diese mir vielleicht helfen könnte. Ich wunderte mich zwar ein wenig. Schließlich sollte die Ursache für kreisrunden Haarausfall doch zufällig sein. Dennoch entschloss ich mich daraufhin, eine Therapie zu machen. Schließlich machte ich diese nur, um den kreisrunden Haarausfall in den Griff zu bekommen. So konnte ich die Psychotherapie vor mir selbst rechtfertigen. Insgeheim war mir jedoch längst klar, dass bei mir einiges im Argen lag. Kreisrunder Haarausfall hin oder her.

Während meiner mehr als einjährigen ambulanten Psychotherapie besserte sich der kreisrunde Haarausfall jedoch nicht. Mit meinen Panikattacken, der Angst der Arzt, der Hypochondrie und der generalisierten Angststörung machte ich jedoch Fortschritte.

Die Psychotherapie befähigte mich dann auch dazu, mir einen großen Traum zu erfüllen: Ich wollte schon lange für eine gewisse Zeit nach Kanada gehen. Auch wenn der Flug für mich die Hölle war und ich mich zu Beginn nicht gut fühlte, war mein Kanadaaufenthalt eine grandiose Erfahrung für mich.

Der Aufenthalt dauerte etwa zwei Monate. Ich fühlte mich dort so gut wie schon lange nicht mehr. Und das Beste: Meine Haare fingen wieder an zu wachsen.

Als ich aus Kanada zurückkehrte, waren die kahlen Stellen so klein, dass ich diese fast problemlos überdecken konnte. Mittlerweile habe ich den kreisrunden Haarausfall trotz schlechter Prognose überstanden. Ich habe keine kahlen Stellen mehr auf dem Kopf und an den Augenbrauen. Nur an Beinen und Armen habe ich weiterhin kaum Haare, was mich jedoch nicht im geringsten stört.

Weder Psychotherapie noch Kanadaaufenthalt bedeutete für mich das Ende von Panikattacken, generalisierter Angststörung, der Angst vor der Angst und Hypochondrie. Wenig später sollten diese wieder auf dem Vormarsch sein. Den kreisrunden Haarausfall hatte ich jedoch überstanden.

Selbstverständlich ist es möglich, dass die Psyche nicht verantwortlich für den kreisrunden Haarausfall war. Allerdings müsste das wohl ein riesengroßer Zufall sein, oder etwa nicht?

Ich kann natürlich nicht beweisen, dass ein Zusammenhang zwischen Psyche und kreisrundem Haarausfall besteht. Ich bin mir jedoch sicher, dass eine krankhafte Psyche und/oder Stress bei wohl keiner Krankheit dienlich sind.

Falls auch Sie unter kreisrundem Haarausfall leiden: Stellen Sie sich die Frage, was in ihrem Leben nicht stimmt. Fallen Sie nicht auf irgendwelche Scharlatane herein, die Ihnen versprechen, dass sie Sie von dieser Erkrankung heilen werden. Es gibt viele ehemalige Betroffene, die erzählen, dass Ihnen diese oder jene Behandlung geholfen hat.

Vergessen Sie jedoch nicht, dass die Haare in den allermeisten Fällen nach einer gewissen Zeit von ganz alleine wieder kommen. Auch ich behandle Sie gerne. Was soll ich Ihnen auf die kahlen Stellen schmieren? Naturjoghurt, Grießpudding oder vielleicht feuchte Erde? Suchen Sie sich etwas aus und ich bin sicher, dass ich eine enorm hohe Erfolgsquote vorweisen kann.

Schließlich wird meist nichts verhindern können, dass die Haare wieder nachwachsen.

Ich möchte betonen, dass ich keiner von denjenigen bin, der behauptet, dass jede körperliche Erkrankung eine psychische Ursache hat. Auch bin ich keinesfalls der Ansicht, dass die Schulmedizin nicht gut für uns ist. Ebenso verteufel ich keine Heilpraktiker oder andere Alternativmediziner. Ich bin sicher, dass beides seine Berechtigung hat. Man sollte jedoch darauf achten, nicht an jemanden zu geraten, der einem nur das Geld aus der Tasche ziehen will.

Von einem Zusammenhang zwischen Psyche / Stress und kreisrundem Haarausfall bin ich mittlerweile überzeugt.

Fragen Sie sich, was Ihnen Ihr Körper damit sagen will!

Wollen Sie so, wie Sie im Moment leben, vielleicht nicht mehr leben und Ihr Leben ändern? Sind Sie vielleicht auch jemand wie ich, der alles in sich hinein frisst, jemand der eine Seite an sich seit langem unterdrückt?

Stellen Sie sich die richtigen Fragen und ich bin sehr optimitisch, dass Sie Ihren kreisrunden Haarausfall in den Griff bekommen!

Vielleicht helfen Ihnen die Entspannungstipps, die ich in einem kleinen Ratgeber für Sie zusammen gestellt habe. Tragen Sie einfach rechts oben Ihren Namen und Ihre Email-Adresse ein und ich schenke Ihnen dieses Ebook.



Tags

Kreisrunder Haarausfall, Stress


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