Februar 18

Hochsensibilität und Angststörung

Bist Du auch so sensibel?

Wenn man an einer einer Angststörung leidet, ist die extreme Sensibilität der Betroffenen ein großes Problem. Zwei Zutaten sind notwendig, um den Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Angststörung herzustellen. Ich verrate Dir, welche das sind.

Was Du gegen diese Hochsensibilität tun kannst und warum Dir dieses Wissen auf Deinem Weg aus der Angststörung hilft – das erfährst Du in diesem Artikel.

Was heißt Sensibilität eigentlich?

Sensibilität bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch soviel wie Feinfühligkeit/Empfindlichkeit, in der Neurophysiologie meint es das Fühlen an sich. In diesem Artikel benutzen wir den Begriff im Sinne von Feinfühligkeit/Empfindlichkeit.

Sensibilität – positiv oder negativ?

Ist es jetzt positiv, wenn man sensibel ist oder eher hinderlich?

Es kann sicherlich allerhand Vorteile mit sich bringen, feine Antennen zu haben. So sind sensible Menschen in der Lage, sich in andere einzufühlen, sind offener für bestimmte Schwingungen innerhalb einer Kommunikation und nehmen einfach mehr wahr. Darum sind feinfühlige Menschen geschätzte Gesprächspartner.

Auf der anderen Seite kann einem eine übermäßige Sensibilität auch zu schaffen machen. Man spricht hier auch von Hypersensibilität, Überempfindlichkeit oder Hochsensibilität.

Ausgeprägte Sensibilität kann in bestimmten Situationen als Stärke betrachtet werden, in anderen Fällen ist diese Hochsensibilität durchaus problematisch. Bei einer Angststörung spielt diese Überempfindlichkeit eine besondere Rolle.

Ist etwas „anders“, bekommt man Angst

Auch, wenn ich es vielleicht nicht wahrhaben wollte – ich war immer schon sehr sensibel. Als Mann habe ich das viele Jahre lang nicht wahrhaben wollen. Schließlich ist diese Eigenschaft in unserer Gesellschaft erst einmal nicht besonders hoch angesehen. Wer will schon eine Mimose oder ein Sensibelchen sein?

Während der dreijährigen Phase meiner Angststörung (ich hatte einen Mix aus Panikstörung, Hypochondrie und generalisierter Angststörung) war ich ganz besonders sensibel.

Ich nahm jede Veränderung sofort wahr. Dabei spielte es keine Rolle, ob es äußere Reize waren oder innerliche (körperliche) Veränderungen – sobald etwas irgendwie anders war, erschreckte ich mich, bekam erst einmal Angst, verspannte und verkrampfte mich.

Viele Menschen mit einer Angststörung berichten von extremer Gereiztheit. Menschen, die sich im Zug lautstark unterhalten, nerven plötzlich enorm. Dabei sind es vor allem plötzlich auftretende Veränderungen, die als störend und beängstigend empfunden werden.

Oft sind dabei verschiedene Sinneswahrnehmungen betroffen: Veränderung der Lautstärke (hören), schnelle Gegenstände im Sichtfeld wie z.B. das Vorbeifliegen der Landschaft oder anderer Autos beim Autofahren(sehen), plötzlich auftretende Gerüche (riechen). Schmecken und Tasten können ebenfalls betroffen sein.

Vor allem, wenn man Angst vor Krankheiten hat, ist man auf die eigenen körperlichen Veränderungen fixiert. Man bemerkt jedes Blubbern, jedes Kribbeln, jede Rhythmusänderung des Herzschlags. Menschen, die da weniger sensibel sind, bemerken so etwas oft gar nicht.

Menschen mit einerAngststörung sind extrem aufmerksam

Angst geht immer mit erhöhter Aufmerksamkeit einher (siehe Wikipedia). Wenn man Angst hat, sind die Nerven zum Zerreißen gespannt. Wenn man dann ständig so eine Grundangst hat, so wie ich damals, dann achtet man die ganze Zeit auf irgendwelche Veränderungen.

Die erhöhte Aufmerksamkeit macht Sinn, wenn man sich in einer wirklich gefährlichen Situation befindet.

Da Angstzustände und Panikattacken jedoch nicht in tatsächlich gefährlichen Situationen auftreten, ist das Ganze doch eher hinderlich und nicht mehr als sinnvoll zu bezeichnen.

Hinweis: Ich habe meine sensible Seite lange Zeit verleugnet. Schließlich war das für mich nicht nur unmännlich – ich habe diesen vermeintlich schwachen Teil meiner Persönlichkeit auch verantwortlich für meine Angststörung gemacht. Ich wollte keine „Mimose“ sein. Ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass dieser Teil eben auch zu mir gehört und dass das nichts mit Schwäche zu tun hat. Wenn Du mehr wissen willst – ich habe diesem Thema 2 Kapitel in meinem Buch gewidmet.

Eine weitere Zutat ist entscheidend, damit man Angst bekommt…

Neben der gesteigerten Wahrnehmung plötzlich auftretender Veränderungen ist eine weitere Zutat entscheidend, um Angstzustände und Panikattacken auszulösen: Dass wir diese Veränderungen als gefährlich interpretieren.

Erst die Kombination aus Wahrnehmung und Interpretation stellt den Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Angststörung her.

Ein plötzlich auftretendes lautes Geräusch, ein Geruch oder eine plötzlich auftretende körperliche Veränderung ist ja allein für sich erst einmal kein Grund zur Beunruhigung. Wenn man an einer Angststörung leidet, erschreckt man jedoch oft sofort, verspannt und versteift sich und denkt „Mist, was ist denn das? Etwas Gefährliches?!“ Man reagiert mit Angst.

Was kann man gegen diese Hochsensibilität tun?

Ob man Sensibel ist oder eben nicht – daran ist nichts zu rütteln. Es bleibt uns nur übrig, dies als Tatsache zu akzeptieren. Dabei hilft uns die Erkenntnis, dass Feinfühligkeit oftmals eine wunderbare, sehr geschätzte Eigenschaft ist, die vor allem im Kontakt mit unseren Mitmenschen eine echte Stärke darstellt.

Hochsensibilität keine Krankheit. Die Frage ist also nicht, wie wir diese Sensibilität „wegmachen“ können.

Wir können aber lernen, wie wir so mit der Sensibilität umgehen, dass uns diese auch in anderen (nicht ganz so erwünschten Situationen) nicht mehr so belastet.

Desensibilisierung der Betroffenen

Wenn Du Heuschnupfen hast, kennst Du vielleicht die „Desensibilisierung“ aus diesem Zusammenhang. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf eigentlich harmlose Stoffe (in diesem Fall auf Pollen) mit einer Abwehrreaktion. Diese Reaktion verursacht die Beschwerden, nicht die Pollen an sich.

Hier verhält es sich im Grunde ähnlich. Plötzliche Veränderungen sind erst einmal nichts Gefährliches, sie sind halt da, vollkommen wertfrei. Unsere Reaktion darauf ist es, die zu Problemen führt.

Bei Heuschnupfen hat es sich bewährt, den Allergiker regelmäßig mit dem zu konfrontieren, wogegen er überempfindlich ist. Man bekommt die allergieauslösende Substanz in regelmäßigen Abständen verabreicht.

Und das lässt sich teilweise auch auf die Angststörung übertragen. Wenn man sich den Reizen, auf die man mit Angst reagiert, immer wieder gezielt aussetzt, gewöhnt man sich mit der Zeit daran.

Tipp für Draufgänger: Besuche einen Vergnügungspark

Der perfekte Ort zur Desensibilisierung, wenn man dazu neigt, bei plötzlich auftretenden äußeren Veränderungen (z.B. Lärm, schnelle Abfolge von verschiedenen Bildern, Menschenmengen, verschiedene Gerüchte etc.)

Wie wäre es mit einer Achterbahnfahrt? Es rappelt laut, die Menschen kreischen, rasend schnelle Geschwindigkeit, vielleicht sogar Loopings. Oder einer Fahrt in einer Geisterbahn?

Der Vergnügungspark ist der absolute Horror für jeden unter Agoraphobie Leidenden und auch Menschen, die an anderen Formen einer Angststörung leiden und ich muss zugeben, dass dies schon eher einer Schocktherapie gleicht, als einer Desensibilisierung. Wenn Du es Dir zutraust, kannst Du das gerne einmal ausprobieren.

Gehe äußeren Reizen nicht aus dem Weg

Der Vergnügungspark ist für die meisten von Euch sicherlich nicht das Richtige.

Und bei der Desensibilisierung sind eher kleinere Dosierungen gefragt. Setze Dich also gezielt bestimmten Reizen aus. Dafür muss man nicht viel mehr tun, als aktiv am Leben teilzunehmen, was für an einer Angststörung leidenden Menschen bereits eine enorme Herausforderung sein kann.

Je mehr Du Dich diesen äußeren Reizen entziehst, desto empfindlicher wirst Du. Dein Ziel sollte es sein, Dich nach und nach wieder an solche Situationen zu gewöhnen.

Vermeide also möglichst keine Situationen, die Dir Angst machen, auch wenn das mitunter sehr schwer fällt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Wenn Du auf einer Party eingeladen bist, dann geh hin. Wenn ein Fest in Deiner Stadt ansteht, nimm teil. Verzichte nicht auf den Stadionbesuch, den Flug oder die Bahnfahrt.

Wenn das eine oder andere für Dich derzeit noch nicht möglich ist, dann starte mit Situationen, vor denen Du Dich zwar fürchtest, die Angst aber noch beherrschbar ist.

Wichtig ist, dass Du Dich wieder an die Turbulenzen des Lebens gewöhnst. Wie bei der Desensibilisierung bei einer Allergie.

Den Automatismus unterbrechen

Und wir haben gesehen, dass Du nicht allein deshalb Angst bekommst, weil Du äußere und körperliche Veränderungen schnell wahrnimmst, sondern diese zusätzlich als gefährlich deutest.

Das geschieht sehr schnell und automatisch. Veränderung (Reiz) -> „gefährlich“ – > Angst.

Menschen, die bezüglich körperlicher Veränderungen sehr sensibilisiert sind, nehmen jede Regung ihres Körpers sofort wahr. Jedes Blubbern, Zittern, Zucken, Stechen, Herzstolpern – alles, was irgendwie anders ist, wird wahrgenommen und als nicht normal interpretiert.

Gegen die Wahrnehmung des Ganzen kannst Du nicht viel tun. Du kannst Dir aber klarmachen, dass es normal ist, dass nicht immer alles in Deinem Körper statisch abläuft. Du bist schließlich ein Lebewesen und keine Maschine.

Auch wenn Du im ersten Moment noch erschrecken magst, so kann Du Dir anschließend sagen: „Alles ist gut. Das ist normal. Ich lebe“. Auf diese Weise kannst Du der aufkommenden Angst entgegensteuern und mit der Zeit diesen unbewussten, automatisierten Ablauf: Veränderung (Reiz) -> „gefährlich“ – >Angst unterbrechen.

Hochsensibilität ist keine Krankheit, die man behandeln muss. Der richtige Umgang mit Hypersensibilität ist entscheidend. Durch Desensibilisierung kannst Du Dich wieder an äußere Reize gewöhnen und indem Du Dir ins Bewusstsein rufst, dass die allermeisten (körperlichen) Veränderungen vollkommen harmlos – ja, normal! – sind, lernst Du mit der Zeit, diesen angstauslösenden Automatismus abzustellen.

Was meinst Du dazu? Bemerkst Du diese Hypersensibilität auch bei Dir? Kennst Du diese gesteigerte Wahrnehmung und Angst und Panik als Reaktion auf plötzlich auftretende Veränderungen?

Nutze die Kommentarfunktion, und lasse uns wissen, wie sich die Angststörung bei Dir bemerkbar macht.


Tags

Agoraphobie, Angst, Angst vor Krankheiten, Angststörung, Generalisierte Angststörung, Hochsensibilität, Hypochondrie, Panikstörung


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  1. Guten Morgen
    Was mich die ganze Zeit beschäftigt ist, es reicht ja schon das ich die Angststörung & Panikattacken habe, und es leider selber oft nicht verstehe .Da ich ganz besonders gegen Abend darunter leide.
    Was aber kann der Partner / Partnerin oder gar Familie / Freunde tun. ?
    Es tut Ihnen auch weh, sie sind Rat & Hilflos wissen nicht mehr weiter, würden gerne helfen ! Aber wie ? Wenn sie mich so erleben , denn vor lauter Angst weine ich sehr viel, und es kommt auch das ich meine es passiert immer mehr. Da es in den letzten Zwei Wochen jeden Tag etwas anderes war, das ich hatte. Mich selber fängt es an richtig fertig zu machen, ziehe mich oft zurück und bin auch selber nicht mehr ich ! Gehe nicht mehr weg( leidenschaftliche Tänzerin) höre fast keine Musik mehr, da ich keine Spaß mehr daran empfinde. Mache einfach vieles nicht mehr, da besonders Abends alles los geht und ich dann so oder so kaum bis garnicht mehr schlafe , oder wenn Augen zu dann im sitzen. Und am nächsten Zag bin ich total kaputt. Ich habe bis bor kurzen noch gearbeitet, das fällt jetzt weg da ich mich nicht mehr richtig konzentrieren kann, auf meine Arbeit.
    Noch eine Frage !
    Wie finde ich den richtigen Therapeuten ? Und woher weiß ich ob er für mich der richtige ist ? Da man mir empfohlen hat dringend eine Verhaltenstherapie in Angriff zu nehmen.

    sonnige Grüße
    Marianne

    1. Hallo Marianne,

      klar ist das auch für deine Familie schwierig, allerdings ist das für dich am schlimmsten. Versuche, dich in erster Linie um dich zu kümmern. Deine Familie kann folgenden Beitrag dazu lesen: Tipps für Angehörige. Und wie du den richtigen Therapeuten findest erfährst du hier.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  2. Hallo Sebastian
    Auch ich habe eine Angststörung & Panikattacken, und muss seit her jeden Tag etwas anderes erleben was auftritt.
    Ich leide sehr darunter, gestern Abend fing es an ..ich hörte mich so komisch und ich muss dazu noch sagen das ich seit fünf Wochen mit Nasen Spray arbeite,da ich sonst kaum Luft durch die Nase bekomme. Dann bekomme ich Panik ! Nun wie gesagt ist es so das ich seit gestern Abend ein komische Gefühl im Ohr habe, ich höre mich so seltsam. Und das macht mir nun wieder enorme Angst da es immer noch da ist das Gefühl ein leichter drück als wenn das Ohr nicht aufgehen würde, diese Angst macht mich so sehr unsicher ! Was kann ich bloss tun das es aufhört mit diesem Gefühl im Ohr ? Muss dazu sagen das ich seit 20 Jahren einen Chronischen Tinnitus habe. Ich habe wirklich Angst das noch mehr hinzukommt. Hast du bitte einen Rat für mich oder eine Hilfestellung ? Lieben Dank im Vorraus

    1. Wie vor kurzem zu Gudruns Kommentar geschrieben, möchte ich auch hier auf meinen Beitrag zum Tinnitus verweisen. Wenn du schlecht hörst, rate ich dir zu einem Besuch beim HNO-Arzt. Kann ja auch sein, dass was Körperliches zu der Angststörung hinzugekommen ist. Das würde ich einmal abklären lassen, wenn das neu ist und bisher noch nicht untersucht wurde. Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass Nasenspray süchtig machen kann. Je länger du das nutzt, desto mehr bekommst du das Gefühl, ohne Nasenspray keine Luft mehr zu bekommen. Gar nicht gut…

  3. Hallo, ich wohne seit ca. 1 Jahr in einer sehr hellhörigen Wohnung in einem Block, davor in einem Einfamilienhaus. Im Laufe der Zeit habe ich eine regelrechte Angst vor den Geräuschen aus den umliegenden Wohnungen entwickelt. Ich kann kaum schlafen und bin immer ganz kaputt. Wie kann ich es schaffen, dass mir diese Geräusche nicht mehr ganz so viel ausmachen und ich etwas runter kommen kann.

    1. Versuche dem Ganzen weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Die hier beschrieben Strategien zum Tinnitus können Dir dabei helfen, dem Ganzen gelassener gegenüber zu stehen. Klicke dazu hier.

  4. Lieber Sebastian,
    Ja diese Überempfindlichkeit kenne ich gut. Ich habe seit Mitte 2016 Angstattacken. Wenn ich in meinem Bauch ein merkwürdiges Gefühl habe wie Hungergefühl, Völlegefühl, Aufstossen oder Ähnliches, denke ich gleich, dass es etwas schlimmes sein könnte. Ich habe dann immer Angst, dass mir schlecht wird und ich mich übergeben muss. Also ich habe richtige Angst vor dem Erbrechen. Kann mir jedoch keinen Reim daraus machen, wie dies entstehen konnte. Zurzeit habe ich Mühe damit, in Restaurants zu gehen und zu essen. Viele Angstattacken habe ich beim oder nach dem Essen. Obwohl ich aber auch normal essen kann, ohne das irgendetwas passiert. Ich nehme im Notfall ein Medikamente, möchte es jedoch schaffen, die Angstattacken ohne Medikamente durchzustehen.

    Vielen Dank für deine aufmunternden Mails.

    Liebe Grüsse
    Samantha

    1. Liebe Samantha,

      vielen Dank, dass Du von Deinen Erfahrungen berichtest. Panikattacken beim Essen sind im Übrigen sehr verbreitet. Ich habe bereits mit einigen Menschen zusammengearbeitet, die insbesondere in diesen Situationen mit Angst und Panik zu kämpfen hatten. Ich will Dir damit nur sagen: Du bist nicht alleine!

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  5. Hallo,
    ich war schon immer ein kleiner Schisser, allerdings so, dass ich da mit zurecht kam. Seit der Geburt meiner Tocher (8 Wochen) ist es leider extrem geworden. Ich mein Leben lang schon Kreislaufschwach und habe jetzt immer Angst, dass mir schwindelig wird, wenn ich alleine bin. Außerdem denke ich bei jedem blubbern im Bauch, dass ich Magen-Darm bekomme und meine Tochter dann nicht mehr stillen könnte. Ich traue mich zum Beispiel nicht viel auf einmal zu Essen, weil mir dann schlecht werden könnte. Zudem kommen Panikattacken, die für mich noch unberechenbar sind und ohne jegliche Muster. Wie habt ihr die Gründe erkannt?
    Ich war beim Neurologen und der meinte nur, dass man nach der Geburt mal traurig sein darf (Ich bin aber ja gar nicht traurig oder depressiv) Hab mich also überhaupt nicht verstanden gefühlt. Jetzt soll ich in 3 Wochen nochmal wieder kommen, aber ich habe das Gefühl, dass es von Tag zu Tag schlimmer wird.

    1. Hallo Melanie,

      einen Magen-Darm-Virus bekommt man ja nicht, weil man zuviel isst. Habe zu oft mitbekommen, dass Neurologen Medikamente verschreiben, ohne diese an eine Psychotherapie zu knüpfen. Und da Du Dich nicht verstanden fühlst, hast Du schon über eine Therapie nachgedacht?

    2. Ja habe ich, allerdings ist überall bereits auf dem Anrufbeantworter, dass sie keine neuen Patienten nehmen oder haben eine Wartezeot von mindestens 8 Monaten (habe mich auf die Warteliste setzen lassen)

  6. Hallo Sebastian,
    über den Sommers diesen Jahres habe ich eine Angststörung entwickelt. Irgendwann kamen aggresive Zwangsgedanken auf, diese haben die Angst natürlich verstärkt. Obwohl ich durch Meditation und dem klarmachen das Gedanken nur Gedanken sind mit diesen blöden Gedanken schon viel besser umgehen kann, hatte ich bis vor wenigen Tagen immer wieder schreckliche angst davor an Schizophrenie oder einer Psychose erkrankt zu sein oder zu erkranken. Ich gehe ziemlich offen damit um, meine Frau, Freunde und Familie sagen mir immer wieder das ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen soll. Vor ein paar Tagen habe ich etwas länger mit einem bekannten über meine Probleme gesprochen, er ist Psychotherapeut und konnte mir begreiflich machen das ich keine Psychose habe.

    Morgens und Abends fahre ich mindestens jeweils 1 Stunde in der Dunkelheit über die Autobahn zur Arbeit. Vor ca. drei Wochen merkte ich wie es mich irgendwie mehr stört als früher. Während der Arbeit sitze ich den ganzen Tag vorm Rechner. Eine Woche lang hatte ich das Gefühl das meine Augen zunehmend müde sind und hatte das Gefühl eine Brille zu brauchen. Ich war dann beim Optiker, er sagte mir es würde keine Sehschwäche vorliegen. Mit dieser Aussage im Nacken geht es den Augen auch schon wieder etwas besser ;-).

    Mein aktuelles Problem ist, dass ich meine Wahrnehmung anscheinend so sensibilisiert habe, dass ich da grade garnicht so gut mit zurecht komme. Ich nehme gefühlt viel zu viele Lichtreflektion wahr, bekomme dann aber Angst das es Halluzinationen sein könnten. 95% der „Erscheinungen“ kann ich mir durch „nachforschen“ erklären, manche aber halt auch nicht wirklich. Ab und zu war es auch nur ein kleiner leuchtender Punkt, wie wenn man „Sterne sieht“ (nach einem Schlag gegen den kopf oder nach einem Handstand oder so), allerdings nur für einen Bruchteil einer Sekunde, dafür aber heller. Das alles spielt sich in meiner Perepherie ab und ich bemerke es ein paar mal am Tag (je nachdem wie stark ich mich damit beschäftige).

    Ich vermute, dass sich meine Wahrnehmung durch die Angst etwas zu sehen was nicht da ist so sensibilisiert hat. Einfach abschalten wird wohl nicht funktionieren. Ich muss wohl das interpretieren sein lassen und irgendwie gelassener werden.
    Auf der anderen Seite mache ich mir halt doch wieder sorgen, das da doch irgendwas andres noch mit reinspielt 🙁

    Kann das alles durch die Angst kommen?

    1. Hallo Stefan,

      Du scheinst für jegliche (innere und äußere) Veränderungen und Reize sehr empfänglich zu sein. Auch ich nehme derartige Reize mehr wahr als viele andere. Das ist auch heute noch so.

      Diese machen allerdings nur dann Angst, wenn man diese als besorgniserregend/gefährlich/unnormal interpretiert. Erst dadurch entsteht Angst.

      „Phänomene“ wie einen kleinen, leuchtenden Punkt nehme ich auch manchmal wahr. Zudem habe ich sogenannte Glaskörpertrübungen (Punkte und Schlieren beim Sehen). Haben ganz viele Menschen. Auch so etwas könnte das sein.

      Ich glaube nicht, dass Du Dir irgendetwas einbildest. Du nimmst wahr (was andere auch wahrnehmen könnten), reagierst darauf allerdings mit Gedanken wie „Was ist das denn? Das ist doch nicht normal. Jetzt werde ich verrückt!“ Und diese Gedanken sind es, die Angst machen. Jeder, der so denken würde, bekäme es mit der Angst zu tun.

      Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig beruhigen.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

      Ich hoffe,

    2. Danke für die schnelle Antwort Sebastian. Ja genau diese Gedanken sind es die mir dann gerne durch den Kopf gehen. Diese Glaskörpertrübungen nehme ich seit dem ich so auf meine Sicht achte extrem war. Diese kenne ich allerdings schon seit meiner Kindheit, wusste eigentlich nie was es damit auf hat mcih auch nie interessiert. Lustiger weise machen diese mir auch keine Sorgen, eben weil sie mir schon so lange bekannt sind…

    3. Ohrensausen, Flimmern vor den Augen, Zwicken, Stechen, Kribbeln…wir alle haben solche Symptome. Die meisten Menschen geben diesen keine weitere Bedeutung. Menschen mit einer Angststörung bewerten sie allerdings dann oft über, sie dramatisieren. Und der Gedanke, dass das etwas schlimmes sein könnte, macht nachvollziehbarerweise Angst. Das aber hat NICHTS damit zu tun, dass Du verrückt wirst.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  7. Liebe Morena,
    dein Text hat mich einfach angesprochen, weil es mir ähnlich geht.Ich kann dich gut verstehen, dieses akzeptieren gelingt mir auch nicht.Auch ich habe immer wieder psychosomatische Symptome, wenn ich Stress kriege oder ich mir Stress mache. Auch ich habe dann immer mit dem Schwindel vorwiegend Probleme. Mir fällt es dann unsagbar schwer damit den normalen Tagesablauf weiterzuführen. Ich bin dann so fixiert darauf, dass ich mich kaum auf was anderes konzentrieren kann..Manchmal denke ich bin ich mit solche Dingen allein, da tut es gut, wenn ich lese das es anderen ähnlich geht. Wie schaffst du es trotzdem dich diesen Situationen zu stellen? Was machst du in diesen Situationen? Atemübungen o.ä.? Leider bin ich dazu noch Hypochonder, somit denke ich zusätzlich das es was krankhaftes ist, meine psychosomatischen Symptome.
    Viele Grüße Betti

    1. Liebe Bettina

      ich denke wir sind nicht die Einzigen. Ich mache dann Atemübungen, ich spanne meine Hände zur Faust und löse sie wieder. Das mach ich pro Seite 4 bis 5 mal. Ich sage mir dann immer dass es gut kommt und rede positiv mit mir selber. Eigentlich weiss ich ja dass das alles eine Kopfsache ist. Aber manchmal ist die Angst grösser. Manchmal zähle ich auch Rückwärts von 20 auf 1. Hypochonder war ich auch. Aber irgendwann kam der Punkt (nachdem mich mein Arzt für körperlich Gesund befunden hat) wo ich wusste dass wirklich alles von meinen Gedanken aus kommt. Nun bin ich soweit dass ich wirklich erst zum Arzt gehen wenn ich wirklich etwas habe.
      Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

      Liebe Grüsse Anerom

  8. Hallo Sebastian

    Du hast recht. Ich habe festgestellt dass es einfach Dinge gibt die man akzeptieren muss. Doch hier ist mein Problem. Alles was mit Akzeptanz und Warten zu tun hat macht mich fertig. Ich finde keinen Weg (und probiere es nun seit Monaten) damit es mir klar wird. Sobald mir etwas gegen den Strich geht und ich dies aber akzeptieren muss (vorallem im Job) habe ich innerlich so starke Emotionen dass ich dann psychosomatische Beschwerden bekomme und eine Panikattacken. Das gleich ist wenn ich warten muss. Wenn ich weiss dass ich einen Termin habe (Arzt etc.) dann bin ich schon Stunden vorher fast nicht mehr zu brauchen. Ich stelle mir vor wie es mir dann schlecht geht und ich eine Panikattacke mit diesem Schwindel bekomme. Ich gehe dann zu diesem Termin schon mit der Erwartung das es mir nicht gut geht. Doch zu 99% bekomme ich keine Panikattacke da ich mich innerlich so dagegen wehre. Danach bin ich einfach nur kaputt. Das gleiche ist im Job. Sobald ich an eine Sitzung muss oder ich einfach weiss, da musst du jetzt bleiben und kannst nicht davon rennen, geht es mir nicht gut. Wenn ich dies hier so schreibe, werde ich traurig. Traurig weil dies einfach das Leben erschwert. Hast du mir evt. einige Tipps wie ich damit umgehen kann oder wie/was ich tun kann um dies zu erlernen.

    Liebe Grüsse

    Morena

    1. Hallo Morena,

      du beschreibst vor allem Situationen, aus denen du nicht so einfach flüchten kannst. Es ist gut, dass du dich diesen trotzdem stellst und ganz normal, dass du anschließend fix und fertig bist. Statt damit zu hadern, solltest du dir anschließend klarmachen, wie viel Mut du damit bewiesen hast. Das hast du gut gemacht!

      Im Wartezimmer könntest du dir die Zeit vertreiben, indem du dich mit anderen Patienten unterhältst. Eigentlich ist doch jedem langweilig. Niemand wartet gerne. Aber du könntest auch jeder Zeit das Wartezimmer verlassen. Wenn Du Dir das klarmachst, nimmt das vielleicht ein wenig den Druck heraus!

  9. Hallo Sebastian,

    ich brauche mal wieder deinen Rat. In den letzten Wochen ging es mir mit meiner Angststörung (Hypochondrie) relativ gut. Jetzt habe ich die Physiotherapie gewechselt (war nicht zufrieden). Am Anfang war ich begeistert von der neuen Physiotherapie mit Osteopathie. Ich habe starke Verspannungen im Kiefer und HWS Bereich manchmal zieht die Verspannung, auch wenn die Angst und der Stress da ist duch den ganzen Körper. Das weiß ich und damit kann ich schon umgehen. Jetzt habe ich aber nach der Behandlung festgestellt, das sich die Verspannungen verlagert haben, ich habe seit dem wie ein zittern in den Armen und manchmal auch im Kieferbereich. Das hatte ich noch nicht manchmal ja, aber nicht ständig. Das hat meine Angst sofort wieder extrem ausgelöst. Ich habe dann Angst das es nie wieder weg geht….und dann beginnt wieder ein richtiger Kreislauf aus Angst und Panik. Ich merke eigentlich das ich verspannt bin in diesen Bereichen, mit schmerzhaften Punkten. Doch die Symptome ziehen mich so stark runter das ich unfähig bin mich auf normale Erklärungen zu besinnen. Wie kann ich mir helfen? Wie kann ich mich da Desensibilisieren?

    VG
    Betti

  10. Hi,
    ich trau mich einfach mal auch zu schreiben.
    Seit 14 Jahre leide ich unter Panikattacken. 2002 wurde es im Krankenhaus zusammen mit Lupus Erythematodes festgestellt.
    Am Anfang kamen die Paniken selten, meist beim Autofahren. Zuerst fuhr ich keine Autobahn mehr, dann nahm ich die Landstraße bis das i-wann auch nimmer ging. Dann fuhr ich Zug und zog mich immer weiter zurück bis ich das Haus nicht mehr verlassen hab. Wurde dann auf Venlafaxin und Seroquel eingestellt, damit ging es mir besser und ich traute mich einiges wieder. Der nachteil, ich hab von 56kg auf 120kg zugenommen.
    Das wollte ich nicht mehr und hab gemeinsam mit meiner Ärztin die Medikamente Ausgeschlichen und sind auf Alprazolam umgestiegen. Dadurch hab ich das letzte Jahr ohne was zutun 25kg wieder abgenommen.
    Ja das ist toll aber der Preis dafür sind Paniken die immer schlimmer und öfter kommen.
    Seit Tagen hab ich mehrmals täglich Paniken und vorgestern so schlimm das ich Erstickungsanfälle bekam und mich von meiner Mutter ins Krankenhaus fahren lies. Klar bis der Arzt da war waren die Paniken wieder weg. Gestern und heute schon beim Aufstehen Paniken und ich komm i-wie nicht mehr raus.
    Nach 14 Jahren bin ich langsam so fertig das ich keine Kraft mehr habe und absolut nicht weiß wie es weiter gehen soll.
    So viele Stationäre Aufenthalte, Therapien etc, war sogar 2x zur Hypnose aber um ehrlich zu sein hab ich das Gefühl es ist noch schlimmer geworden.
    Jemand von euch ähnliche Erfahrungen oder ne Idee was ich noch machen kann?
    Klar ich weiß mir passiert eigentlich nix aber mein blödes Hirn ist da anderer Meinung. Die Angst wieder eine Tetanie oder Erstickungsanfällen ist so groß das ich es einfach nicht schaffe cool zu bleiben. Manchmal bekomm ich es sogar über dem Essen und dann ist es nicht möglich zu Essen weil ich denke ich kann nicht mehr richtig Schlucken.
    Hört sich alles bestimmt total bescheuert an aber ich kann nur sagen es ist die Hölle und ich bräuchte ne Teufelsaustreibung 😉

    1. Hallo Tanja,

      vielleicht haben deine Panikattacken ja mit deiner Erkrankung zu tun. Es ist sicherlich nicht einfach, zu akzeptieren, dass dein Körper sich selbst angreift, wenn man so will. Hast du diesbezüglich schon einmal eine Therapie gemacht?

      Übrigens: Ich weiß nicht, ob es ein Trost ist, habe aber erst heute gelesen, dass Selena Gomez ebenfalls an Lupus leidet und nun auch mit einer Angststörung zu kämpfen hat.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  11. Hallo Sebastian, ich leide zur Zeit unter angststörung verschiedener Formen, Grundstück verlassen und Autofahren gehen zur Zeit gar nicht, bis Anfang Juli war noch alles ganz normal, und auf einmal ging es dann los im Urlaub und wurde immer schlimmer, sogar rtw musste kommen wegen hyperventilation, selten habe ich mal einen guten Tag aber wenn dann genieße ich ihn auch richtig, von Arzt habe ich Opipramol bekommen, Blut ist in Ordnung, EKG und sauerstoffsättigung. Meine sämtlichen Beschwerden beruhen eigentlich nur auf einem Gefühl des schwankens bzw schwankschwindel, der sich in stand und gangsicherheit äußert mit der Angst zu fallen oder Ohnmacht, und Gummi in den Beinen, Therapie beginnt erst im Oktober, hoffe das ich mich bis dahin etwas stabilisiere. Dieser Schwindel bzw.Gleichgewichtsstörung führt soweit, das ich durch die Angst davor sogar panikattacken bekomme…
    Mein Umfeld gibt mir grossen Halt und unterstützt mich voll und ganz…
    Ich stelle mich angstauslösenden Situationen in leichter Form schon jetzt täglich, in der Hoffnung die Angst wird weniger, teilweise tut sie das auch schon, aber viel Arbeit ist es natürlich noch, der Kopf ist leer, Gefühle ausser Trauer alle verschwunden, ja ich hoffe das der Tiefpunkt bald erreicht ist und es Stück für Stück wieder vorwärts geht, auch Hypochondrie entstand dadurch, also von allem etwas, Ablenkung funktioniert nur an Guten Tagen, sonst ist der Kopf nonstop bei dem Thema, und ja man wird sensibel und die Selbstwahrnehmung steigt ohne Ende.
    Tut gut das mal zu schreiben an Leute die sich selbst damit auskennen, melde mich wieder Gruß Dirk

    1. Hallo Dirk,
      da hast du ja richtig schnell gehandelt. Wenige Monate nach den ersten Angstzuständen schon eine Therapie beantragt. Das ist bemerkenswert.
      Schwindel ist auch sehr unangenehm (Gefühl des Kontrollverlusts) und somit ist es verständlich, wenn Dir das Angst macht. Die Angst wiederum kann den Schwindel noch verstärken. Ein Teufelskreis.

      Ich bin jedoch optimistisch, dass du die Angststörung in relativ kurzer Zeit wieder in den Griff bekommen kannst. Ich drücke dir die Daumen!

    2. Hallo Sebastian, danke für Deine Antwort, ja es ist so das diese Gleichgewichtsstörungen vor Jahren schon in ganz bestimmten Situationen aufgetreten sind,habe das immer ignoriert weil nach dieser Situation war es dann weg, das krasse ist das ich Angst vor Stinknormalen Situationen habe, z.B zum Geldautomaten gehen, teilweise dabei auch schon panikattacken Bis hin zur hyperventilation hatte, man weiß selbst das das alles im Grunde total bescheuert ist und keine Gefahr droht. Aber das Unterbewusstsein ist stärker und bestimmt das Gleichgewicht von Unterbewusstsein und sympathischem Nervensystem, nur wie den Teufelskreis durchbrechen? Bis vor wenigen Wochen hatte ich noch einen Fahrdienstjob im Behindertentransport wo ich mit viel Leidenschaft dabei war und heute ist es für mich schon eine Herausforderung 300 m zu meiner Strassenecke zu fahren, total bescheuert. Gott sei Dank habe ich ein Riesen Grundstück und kann mich beschäftigen ( Gärtnerei), aber selten bekommst du die Gedanken von der Angst weg, du funktionierst nur noch…
      Zur Sensibilisierung kann ich sagen, das Lautstärke mich stört, grosse schnelle Fernsehbilder und wenn sich mehrere Leute angeregt unterhalten. Gruß Dirk

    3. Wem sagst du das? Das kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Selbst wenn man weiß, dass die Angst keinen vernünftigen Grund hat, so hilft das wenig. Die Angst und die dabei aufkommenden Symptome sind mehr als nur unangenehm. Beängstigend halt. Kein besonders schönes Gefühl. Und so ist es nicht selten die Angst vor der wir Angst haben.

      Dass du auf Lautstärke und schnelle Bilder so sensibel reagierst, zeigt, dass dein Nervenkostüm derzeit sehr angespannt ist. Man erschreckt schnell bei den kleinsten Veränderungen (sowohl innerlich als auch äußerlich).

    4. Sebastian, vielen Dank das Du Dich so engagierst und anderen Betroffenen Tipps gibst und Mut machst, ich denke da schreibe ich auch im Namen vieler Anderer hier, große Klasse und ein dickes Lob dafür an Dich

  12. Hallo Sebastian
    ich möchte in die Ferien, nach Italien. Muss für dieses Vorhaben über den Gotthardpass in der Schweiz. Letztes Jahr bekam ich auf der Passhöhe eine Wahnsinns-Panikattacke. Nun habe ich höllische Angst diese Strecke zu fahren.
    Was soll ich tun ?
    Grüsse

  13. Hallo,
    ich hatte vor 6 Jahren meine erste Panikattacke. Mir ging es danach so schlecht, dass ich Psychopharmaka verschrieben bekommen habe. Nach einiger Zeit ging es mir wieder besser, musste aber sehr stark an mir selber arbeiten. Dann hatte ich letztes Jahr eine Erschöpfungsdepression wo ich auch wieder Angst- und Panikattacken hatte. Durch meine Erfahrung vor Jahren wusste ich, dass ich diese wieder in den Griff bekommen werde. Es war auch so. Doch nun plagen mich wieder diese Panikattacken. Diese täglich Angst vor der Angst macht mich wahnsinnig. Meine Panikattacken kommen aus dem Nichts wenn ich meine Wohnung verlasse. Bin zum Glück kein Hypochonder, denn ich weiss, dass ich gesund bin und ich auch bei einer Panikattacke nicht umfallen werde. Ich weiss dass ich daran nicht sterbe und gesund bin, aber dennoch beeinflusst diese Angst mein Leben so extrem.
    Deine Mails sind für mich sehr interessant und ich lese diese sehr gern. Trotzdem habe ich für mich noch nicht die Lösung gefunden wie damit umzugehen 🙁

    1. Hallo Morena,

      wenn du mal dein Leben losgelöst von der Angststörung betrachtest – was gefällt dir daran und was gefällt dir daran nicht? Kannst du einen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Wiederaufflammen der Panikattacken und Problemen in deinem Leben erkennen?

      Lieben Gruß.

      Sebastian

    2. Hallo Sebastian
      Danke für deine Antwort. Ich merke einfach dass ich sobald eine belastende Situation in meinem Leben habe (Burnout Geschäft, schlechtes Verhältnis zur Mutter) bekomme ich diese Angstzustände mit Panikattacken. Agoraphobie um genau zu sein. In meinem Kopf weiss ich genau wie ich vorgehen muss. Es hindert mich nur etwas und da weiss ich wirklich nicht wie ich das weg kriege: Sobald die Angst vor der Angst auftritt, wenn ich innerlich unruhig werde, dann wird es mir immer schwindelig. Wäre der Schwindel nicht, dann würde ich alles konfrontieren weil ich ja weiss dass ich gesund bin und mir nichts geschieht. Herzklopfen, Atemnot, zittern, trockener Mund….dies alles macht mir keine Angst, aber dieser Schwindel hindert mich so extrem daran. Weiss wirklich nicht mehr weiter. Wenn ich dies in Begriff bekomme, weiss ich genau dass es nur noch besser werden kann.
      Herzliche Grüsse
      Morena

    3. Hallo Morena, wenn ich deine Zeilen so lese finde ich mich wieder. Ich leide auch seit Jahren unter Angst und Panik.Momentan auch wieder. Bei mir ist zeitweise auch Schwindel dabei,manchmal denke ich auch der Schwindel kommt von den Augen weil die Muskulatur so fest ist.Ich kann dann auch nicht positiv denken, der Schwindel hält mich davon ab.Er beeinträchtigt mein ganzen Tagesablauf.
      Liebe Grüße Lila

    4. Hallo Morena,

      ich kann gut verstehen, dass dich vor allem der Schwindel belastet. Schwindel geht mit dem Gefühl des Kontrollverlusts einher und das kann sehr beängstigend sein.

      Gerade in Krisensituationen neigen Menschen mit einer Angststörung zu verstärkten Angstzuständen. Das hindert sie dann daran, sich mit der Bewältigung dieser Krisen auseinanderzusetzen. Das kann unbewusst sogar so gewollt sein, da man auf den ersten Blick keine Lösung für diese Krise weiß. Dann konzentriert man sich lieber auf die Angst. Das passiert, wie gesagt, alles unbewusst.

      Das muss bei dir nicht der Fall sein. Anhand deiner Zeilen hatte ich jedoch das Gefühl, dass hier für dich die Lösung liegen könnte. Versuche dich also darauf zu besinnen, was dich eigentlich beschäftigt. Was gibt es zu „beackern“. Wo muss eine Lösung her?

      Hinweis: Manchmal kann die Lösung auch darin bestehen, dass man etwas akzeptieren muss.

      Das klingt jetzt vielleicht alles nicht sehr konkret. Ich kann jedoch nicht spezifischer antworten, da ich dich nicht kenne. Ich hoffe, du kannst dennoch etwas damit anfangen.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  14. Hallo Sebastian,
    ich leide seit Jahren unter Angst. Hatte vor 3 Jahren schon mal eine akute Phase mit Panikattacken. Jetzt habe ich sie wieder. Es ist schlimm, ich habe das Gefühl ich kann am normalen Leben nicht mehr teilhaben.
    Mir helfen deine Tipps sehr, ich lese parallel dein Buch. Ich finde mich darin wieder. Bei mir ist es auch besonders die Angst vor Krankheiten. Ich nehme alles sofort war. Ich habe dann sofort Angst was Schlimmes zu haben. Meine Angst ist schon da, wenn ich einen Leberfleck sehe den ich sonst nicht gesehen habe, wenn ich Magenschmerzen habe die anders sind als ich sie kenne, wenn ich ein Flimmern vorm Auge bzw. Augen habe denke ich ich habe was im Kopf, Schwindel macht mit Angst auch das ich ohnmächtig werde, dann habe ich Muskelzittern in Armen und Beinen, dann habe ich Angst vor MS oder ALS,ich nehme auch jede kleinste Veränderung war. Manchmal habe ich deswegen im Internet gegoogelt, dass war oft nicht gut, weil ich dann manchmal Bestätigung für diese Krankheiten bekommen habe.Vor 3 Wochen haben meine Panikattacken durch eine osteopathische Sitzung wieder akut angefangen. Sie hatte die Kopfgelenke behandelt, hinterher kam ich mir vor als wäre ich nicht ich.Dann kam sofort Panik auf.Ich habe richtig gezittert und hyperventiliert, ich war im Krankenhaus. Dort wurde Blut abgenommen und ein EKG geschrieben, es war alles o.k.Seit dem trage ich die Angst wieder akuter mit mir rum. Das geht mir bei meinen Kindern ähnlich, wenn sie was haben was sie noch nicht hatten kriege ich Angst. Es ist aber eine andere Angst als bei mir. Momentan geht es mir morgens nicht gut. Ich bin schon um 5 Uhr wach, weiterschlafen geht nicht. Dann arbeiten meine Gedanken, dann kriege ich Magendruck, muss aufstoßen, meine Gedärme machen laute Geräusche. Ich komme nicht zur Ruhe, dann kommt Angst hoch und eine totale Schwere und Lustlosigkeit, auch Unruhe. Ich habe das Gefühl es geht nichts mehr.Kann dann nur schwer meinen Alltag bewältigen. Gestern war es der Magendruck der mir Angst machte heute ist es das zittern und die Schwere in meinen Muskeln die mir Angst machen. Es ist zum verzweifeln.Denke ich bin körperlich überhaupt nicht mehr belastbar. Das macht mir wiederum Angst. Durch die häufige Angst und Panik habe ich schon abgenommen. Ich hatte mich darüber auch schon belesen, das der Stoffwechsel massiv angekurbelt wird in solchen Phasen. Eigentlich normal dann abzunehmen, aber für mich löst das auch wieder Angst aus. Ich bin in meiner Angst völlig unkonzentriert und fahrig, auch das macht mir Angst. Es ist eine Kette ohne Ende…Auf einmal bekomme ich auch Angst vor Menschenansammlungen, wie im Supermarkt…das hatte ich vorher noch nicht.
    Es ist schlimm…., wir wollen bald in Urlaub fahren, das macht mich auch wieder unsicher…

    1. Hallo Lila,

      du scheinst, alle körperlichen Veränderungen als gefährlich zu interpretieren. Dabei ist es normal, dass es uns nicht immer „gleich“ geht. Es zwickt mal hier und kribbelt mal dort. Alles ganz normal.

      Meiner Erfahrung nach ist es gerade bei Hypochondern wichtig, auf das eigene Leben zu blicken. Was läuft insgesamt nicht so, wie man sich das wünscht. Und was für Leidenschaften/Hobbies hast du? Die bittere Wahrheit ist oft, dass hier nicht besonders viel kommt. Und so bringt die Angst vor Krankheiten manchmal auch die gewünschte Ablenkung. Das alles geschieht unbewusst.

      Also – Hand aufs Herz: Was würdest du tun, wenn du dich nicht mit deinem Körper / der Angst vor Krankheiten beschäftigen müsstest?

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  15. Hallo,
    ich, nun 50 Jahre, leide eigentlich seit meiner Kindheit – angefangen mit 11 oder 12 Jahren – unter Angst. Gründe liegen viel in der Familiengeschichte. Ich bin hypersensibel.. jede kleinste Veränderung in meinem Umfeld wie Menschen sich untereinander begegnen, Spannungen im Miteinander und was viel Schlimmer ist für mich – jede kleinste körperliche Veränderung…. bemerke ich. Ich bin durch Zufall auf diese Seite geraten und ich finde ich in der deiner Geschichte, Sebastian total wieder. Ich gehöre zu den Menschen mit Angst, die keine Medikamente nehmen wollen – ok. neurexan, pflanzlich – aber das betrachte ich nicht als medikament…. ich schreibe jetzt mal alles klein… ich habe angst vor beziehungen, vor entspannung, kann mich nicht fallenlassen, habe angst vor bluthochdruck.. seit dem 18 Lebensjahr nehme ich Betablocker.. damals hatte sich mein erster freund von mir getrennt und es ging mir seelisch – nachvollziehbar – schlecht… seitdem nehme ich tabletten, da ich ständig unter erwartung und anspannung leide… zu hause blutdruck normal… ich habe eine blutdruckphobie entwickelt.. benutze das Gerät, um meine Gefühle zu kontrollieren… fühle ich mich schlecht, dann messe ich blutdruck.. ist der ok.. geht es mir gut, fühle ich mich gut und messe un der Druck ist hoch, geht es mir sehr schlecht… ich mag mich nicht belasten, fühle mich wie ein opossum… schockstarre. aber trotzdem mache ich alles was angst macht.. ich fliege mit dem Flugzeug, gehe in Kaufhäusern, fahre Fahrrad, gehe schwimmen und wenn ich in der natur bin geht es mir besser…. ich bin alleinerziehend, einen sohn, nun 17, kein Vater da.. gehe arbeiten und das schon immer … aber ich merke, wie anstrengend angst ist… ständig die kontrolle zu bewahren.. und das ist es, die angst kontrolle zu verlieren, ob beim Sex oder Streit oder oder…. ich habe therapie gemacht.. vor 25 jahren eine gesprächstherapie, dann vor 3 jahren eine verhaltenstherapie.. einige dinge konnte ich gut umsetzen, aber die angst holt mich immer wieder ein, wenn ich eine körperliche schwäche spüre… ich habe kein problem damit, wenn ich magen, kopf oder hier ein ziepen habe.. mein grosses problem ist, wenn mir für einen kurzen moment der kopf schwindelt oder durch bewegung ein schwanken ausgelöst wird oder ich so körperlich durch einen anstrengenden tag fertig bin, dass ich angst habe, mich hinzulegen und mich fallenzulassen…. es ist zum erbrechen! ich habe kein vertrauen in meinen körper und seinen bewältigungsstrategien.. alles ist gefährlich, die hitze, der wetterumschwung, ich finde mich zum großen teil in deiner Geschichte wieder sebastian… ich bin auch durch zufall auf diese seite bekommen und erlebe die emails als sehr unterstützend. sie geben zuversicht.. dass ich auch mit meiner körperlichen bewertung und der angst vor dem zusammenbruch oder zusammenfall umgehen kann… danke sehr

    1. Hallo Mona,

      deinen Schilderungen entnehme ich, dass es neben der Dramatisierung harmloser Symptome (Schwindel/Schwanken) dein hauptsächliches Problem ist, die Kontrolle abzugeben. Um das zu können ist Vertrauen dem Leben gegenüber ganz wichtig. Dieses Vertrauen bekommt man, indem man entsprechende Erfahrungen macht. Dafür wiederum muss man aber erst einmal einen kleinen Vertrauensvorschuss geben. Das kann dir gelingen, indem du mit Affirmationen arbeitest, dir zum Beispiel immer wieder sagt: „Das Leben meint es gut mit mir. Ich bin in guten Händen. Alles ist in Ordnung…“

      Übrigens: Vorübergehender hoher Blutdruck ist in der Regel kein Problem. Beim Sport geht der Blutdruck ja richtig hoch und Sport ist ja sogar gesund.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

    2. Danke Sebastian für deine rückäußerung. manchmal krieg ich das gut hin und sage mir, alles ist gut, alles darf sein, aber dann an tagen wie heute, mit leichtem kopfweh und rückenschmerzen – vielleicht durch schwimmen – und häufigem schwindelmomenten packt mich dann nach einem arbeitstag dann doch noch die befürchtung… befürchtung vor was… umkippen, hinfallen…. und ich habe dann schwierigkeiten diese symptome nicht zu bewerten.. woher weiss ich, dass sie harmlos sind…. dann kommt die erwartung, unruhe und leichte panik…. es wäre schön, wenn ich es auch schaffen kann, diese angst willkommen zu heissen.. aber ich komme mir dann so klein und unsicher und ängstlich vor…. danke für deine motivation

    3. Viele haben Angst davor, umzukippen/in Ohnmacht zu fallen, dabei passiert das extrem selten. Aber ich kann gut verstehen, dass es zunächst schwer fällt, die Symptome nicht zu bewerten. Die meisten Symptome hast du vermutlich schon viele Male gehabt, aber nichts ist passiert. Versuche dich daran zu erinnern. Ich vermute aber, dass dein Gedanke ist: „Aber dieses Mal könnte es doch etwas Ernstes sein“, richtig? Hast du schon das Ebook „Hypochondrie nein danke“ gelesen? Ich kann mir vorstellen, dass du hier noch die eine oder andere Anregung für dich findest, selbst wenn du nicht unbedingt eine Hypochondrie hast…

  16. Hallo ich beschäftige mich ganz neu mit dem Thema und meiner angststörung. Hab das zwar ein wenig seit meiner Schwangerschaft vor 3 Jahren aber immer nur ein komisches Gefühl in ubahnen und so. Ist erst die letzten Wochen total schlimm geworden. Ständig hab ich das Gefühl jederzeit umzukippen oder gar zu sterben. Die diversen Untersuchungen beim Arzt haben mich zwar etwas beruhigt aber diese plötzlichen unruhezustände ohne triftigen Grund beeinflussen mich schon sehr. Hab sogar in 2 Monaten 4 kg abgenommen. Bin auch noch am untersuchen meiner hormonwerte und hoffe dass es auch davon kommt. Ich frage mich ständig warum ich denn ich habe ein schönes Leben und eine tolle Familie und Freunde. Ab Mitte Januar beginnt meine Gruppentherapie. Hoffe echt dass diese hilft. Mein Psychologe hat mir auch antidepressiva verschrieben. Bin mir nur nicht sicher ob ich das Zeug nehmen soll. Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr Tabletten genommen? Will eigentlich das ganze ohne harte Medikamente schaffen.
    Allen ein schönes Weihnachtsfest.

  17. Ich bin auch Hypersensibel. Das weiß ich schon länger. Ich bekomme auch bei den kleinsten Sachen Tränen in den Augen. Sei es nun ein Film, eine Serie oder eine Reportage die ans Herz geht. Außerdem bringe ich mich sogar oft selbst zum weinen weil ich eine sehr ausgeprägte Fantasie habe und mir den ganzen Tag Szenen durch den Kopf gehen die weder real sind, noch es je waren. Meistens passiert mir das am stärksten abends im Bett. Ich fühle mich dadurch auch total anders. Ich bezweifle manchmal das ich „normal“ bin haha.. Gibt es dazu auch Lösungen? 🙂 ich wünschte ich könnte das permanente denken und fantasieren reduzieren. Das ist genauso mit der Grund weshalb Ängste auftreten. Man malt sich ständig irgendwas aus..

    1. Ganz genau liebe Sandra. Es sind letztlich die Gedanken, welche zu Angst und Panikattacken führen. Du kannst das Denken in eine andere Richtung lenken und Deine Vorstellungskraft für positive Dinge nutzen.

      Indem Du Dich mit schönen Bildern von der Zukunft befasst. Du könntest sogenannte Affirmationen in Deinen Tagesablauf einbauen, Dir beispielsweise immer wieder sagen: „Alles ist gut und wird gut. Ich bin stark, glücklich, fröhlich und vollkommen gesund.“ Gleichzeitig stellst Du Dir dabei schöne Bilder vor.

      Außerdem kannst Du diese Sorgen reduzieren, indem Du Dich auf die Gegenwart konzentrierst. Bleibe im Moment. Achte auf Deine Atmung und auf alle Deine Sinne. Was riechst, hörst, siehst, schmeckst und fühlst Du gerade? Das erfordert regelmäßige Übung und zwar über einen längeren Zeitraum, ist jedoch mittel- bis langfristig sehr hilfreich.

      Beste Grüße.

      Sebastian

  18. Das mit der Überempfindlichkeit war mir gar nicht so bewusst bis zu deiner E-Mail. Ich bin übrigens auch sehr begeistert von deinen täglichen Mails, die mir immer wieder etwas Ablenkung verschaffen und mir das Gefühl geben, ich bin nicht alleine mit meiner Angst.
    Bei mir ist es ganz extrem der Geruchssinn. Sobald ich etwas rieche, was nicht normal ist, kommt die Angst hoch, es könnte etwas giftiges sein und mir schaden.
    Jetzt ist es nur noch eine Woche bis zu meiner ersten Stunde mit der Psychologin. Und die letzte Woche habe ich dank dir schon gut überstanden. Danke Sebastian!

  19. Hey,
    Lese jeden Tag deine E-mails und finde mich in allem wieder. Mein Panik Horst begleitet mich nun seit 8 Jahren , mal mehr , mal weniger. Momentan ist er wieder täglich zu Besuch , habe mir vor 2 Monaten den Kiefer gebrochen mit grosser Operation und mein ganzes Ich ist auf Alarm gestellt. Durch dich hat die Panik schon mal einen Namen bekommen Panik Horst . Wollte nur mal danke sagen , das du für uns alle da bist

    Liebe Grüße

    Silke

    1. Hallo Silke,

      danke für Deine Nachricht und das dicke Lob! Das freut mich sehr.

      „Panik Horst“ – guter Name! 😉 Ich wünsche Dir, dass Du hier (und in meinen Mails) weitere Anregungen für Deinen Weg aus der Angststörung findest. Und gute Besserung. Kieferbruch klingt schmerzhaft.

      Beste Grüße.

      Sebastian

  20. Besten Dank erstmals für Dein Engagement. Meinerseits hatte im Januar ein Burn out erltten. Mein Körper entglitt mir volkommen und ich geriet komplett in einen Teufelskreis hinein. Die Ärzte verschrieben mir Antidepressivum, diese verabreichten mir noch den Rest. Seit April mit Hilfe von einer Phsychoterapie und regelmässiger Tiefenentspannung gehts langsam aber stetig aufwärts. Habe zwar immer noch Mühe an sozialen Anlässen teilzunehmen, aber ich überwinde mich jedesmal und speichere die Erfolge, wenn ich feststellen konnte, dass nichts passiert ist. Es gibt Tage da überschwemmt mich immer noch die Welle von Unruhe und Panik und der Gedanke steigt auf, dass ich entweder bald verückt werde oder ich es, was auch immer nicht schaffen würde. Ich denke es ist wichtig geduldig zu bleiben und gute sowie dunkle Tage oder Momente von Herzen anzunehmen und zu akzeptieren. Tun wirs einfach.

  21. Ich gehöre auch zu den übersensiblen und im moment befiinde ich mich in einer phase völliger angst. Es ist kaum mehr auszuhalten

  22. Da ich Anfange meine Extreme Sensibilität nicht mehr zu verdrängen, wurden meine Ängste weniger. Was ich allerdings immer noch habe ist so eine innere Unruhe, die Schubweise Auftritt….
    Ich mache Sport und habe eine Therapeutin… Von der Erkenntnis das ich Ängste habe (Schwindel mit Ohnmachtsgefühl) bis heute, sind ca. 8 Wochen vergangen… Weiß jemand ob das mit der Unruhe nach lässt? Denn das beunruhigt mich dann immer wieder….

    1. Die Unruhe beunruhigt Dich? Sorry, das musste einfach sein. Sport hilft sicher. Daneben kann man mit Entspannungstechniken arbeiten, wie die progressive Muskelentspannung. Dazu möchte ich Dir raten.

  23. Ich litt an einer Angststörung und Panikstörung. Außerdem hatte ich aufgrund meiner Vergangenheit oft depressive Episoden. Es war wirklich die Hölle. Ich war während der Panikstörung auch so hypersensibel. Ich wollte halt genau heraus finden was der Grund war, der auslösende Reiz für meine Angststörung. Dieses Vorhaben war aber sinnlos, weil bei einer Panikstörung auch Angstgefühle einfach so auftreten können.

    Jedenfalls war denke ich ein ganz wichtiger Punkt, dass ich genau in dieser Zeit als ich diese Probleme bekam ich wieder anfing Fußball zu spielen. Egal wie ich mich fühlte, ich musste zum Fußballtraining und Sonntags zum Meisterschaftsspiel. Und so nahm ich immer wieder an Veranstaltungen mit dem Team bei. Oft genug unter Angst, was ich früher nie hatte.
    Und heute verspüre ich keine Angst mehr dabei…

    Was aber viel eher zu dem Artikel passt:
    Die Anwesenheit meines Vaters im Raum triggerte meine Angst enorm, sodass ich ihm am liebsten aus dem Weg gegangen wäre. Ich bin aber immer wieder trotz dieser unangenehmen Gefühle in Kontakt mit ihm getreten, obwohl er eine große Rolle gespielt hat, warum ich so ein depressiver und ängstlicher Mensch geworden war. Aber ich habe mich geöffnet und selbstbewusst immer wieder die Konfrontation gesucht. Es war ätzend. Beim Familienfrühstück diese Angstattacken zu haben anfangs. Später wurde es nur noch zu Unruhe und heute fühle ich mich ganz normal. Ich habe keinerlei Angst mehr. Und unser Verhältnis ist ganz anders.

    Überhaupt ist alles anders geworden. Ich leide nicht mehr an Angst oder Panikattacken. Es wurde langsam immer weniger. Ich glaube vor 6 Wochen hatte ich das letzte Mal eine leichte Unruhe für ein paar Tage. Aber nichts was mich eingeschränkt hätte.

    Und seitdem nix mehr. Fühle mich ganz normal und habe mich von einem verantwortungslosen Jugendlichen zu einem für sich selbst Verantwortung tragendem Mann entwickelt.

    Auch die Depressionen sind Geschichte, wobei die Gefühle, die sie vorher verursacht hatten vermutlich immer Teil von mir bleiben werden, aber ich gehe anders damit um.

    Also dieser Beitrag nur um allen Hoffnung zu machen:

    Ich dachte ich wäre verrückt und krank. Aber heute denke ich, dass es ganz einfach ein ganz normale menschliche Reaktion auf bestimmte Lebensumstände (auch vergangene Lebensumstände) ist.

    Meine Hypersensibilität ist weg. Ich muss sogar schon wieder aufpassen, dass ich nicht wieder zu wenig sensibel in der Kommunikation bin ;-P

    Allen wünsche ich viel Erfolg.

    Ich hatte meine Störung insgesamt „nur“ ca. 1,5 Jahre. Ich denke, dass egal wie lange man damit rumläuft man es schaffen kann. Ich habe zu jedem Zeitpunkt hart an mir gearbeitet um da raus zu kommen. Ich bin nebenbei zum Psychologieexperten geworden. Habe so viel Fachliteratur darüber gelesen und habe meinen Psychotherapeuten gehabt, der mich unterstützt hat.

    Und ab Oktober werde ich selbst Psychologiestudent sein 🙂

    LG

    1. Hallo Santino,

      vielen Dank für Deinen wertvollen und Mut machenden Beitrag. Ich kann Dir nur zustimmen: In vielen Fällen sind es bestimmte Lebensumstände, die für Angstzustände und Panikattacken verantwortlich sind. Wenn man hier nichts verändert, sind alle verhaltenstherapeutischen Ansätze meist nicht zielführend. Man schafft zwar mehr Lebensqualität, Angstzustände und Panikattacken treten seltener auf, aber man wird die Angststörung nicht los.

      Das ist meine persönliche Überzeugung. Auch wenn die Verhaltenstherapie als das beste Mittel bei einer Angststörung gilt, ist sie meiner Meinung nach nur ein Teil der Lösung.

      Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Psychologiestudium! Wenn Du anschließend als Therapeut arbeiten möchtest, wirst Du sicherlich ein sehr guter Therapeut werden, schließlich kennst Du diese Probleme nicht nur aus Büchern. 😉

      Viele Grüße.
      Sebastian

  24. Ich leide seit Langem an einer Angststörung, Zwangsneurose, Depressionen und (Verdacht auf) Fibromyalgie. Auf Lärm, Menschenmengen etc. reagiere ich hypersensibel, habe ständig Angst, umzukippen und fühle mich oft wie in einem Nebel.
    Als ich heute Morgen obigen Artikel las, musste ich dennoch etwas schmunzeln: gerade gestern waren wir auf Wunsch meiner Tochter in einem Vergnügungspark – für mich die reine Tortur, da ich sowieso praktisch auf keine Fahrgeschäfte gehe und nur warte und Taschen beaufsichtige. Und prompt passierte es: Ich fühlte mich schon den ganzen Tag, als würde ich neben mir stehen. Plötzlich nachmittags wurde mir kurz, für vielleicht 3-5 Sekunden, völlig schwindelig, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich konnte mich wieder fangen, hatte aber danach eine richtige Leere im Kopf, der Kopf fühlte sich kalt an und verkrampfte sich so, dass ich gar nicht mehr richtig sprechen konnte: der Kiefer war total verspannt und zitterte. Dann kam die Angst vor einem Schlaganfall etc., obwohl noch vor ca. 1 Monat eine MRT vom Kopf gemacht wurde. Wir brachen den Aufenthalt vorzeitig ab und fuhren nach Hause – dort entspannte sich die Lage langsam. Aber auch heute habe ich noch einen Druck im Kopf, die Haut kribbelt …
    Es tut gut, zu lesen, dass auch andere ähnliche Probleme haben, denn oft denke ich, dass ich alleine spinne!

  25. Ich rate euch ein Buch zu lesen…Der healing Code..Wir haben alles ausprobiert was möglich war….Nichts…keine Psychologin,kein Arzt hat so geholfen,wie das Buch….Seitdem geht sie alleine raus,traut sich Bus zu fahren,geht mit ihren Freunden raus…Es sind einfache Übungen…das hilft jedem…Probiert es aus….Ich hab wieder meine Tochter (17) zurück..

  26. Ja das was Du da geschrieben hast passt schon sehr genau..ich vertrage dann auch keine lauten Geräusche …oder wenn sich mehrer unterhalten….habe das aber nur wenn meine Angstbereitschaft wieder hoch ist ….Binfrüher auch immer zuhause geblieben ,aber ich habe zwei Hunde und jetzt muss ich raus ..ob ich möchte oder nicht ob mit Angst oder ohne ….und ich muss sagen es hilft mir ..ps den tick mit dem Handy habe ich auch ..muss es immer mitnehmen gibt mir
    eine gewisse Sicherheit ..(ich könnte ja umfallen ) ..wobei ich mich fragen warum denken wir fast alle gleich was das umfallen angeht ???? ..Ps umgefallen bin ich noch nie ..und habe schon seid 13jahren mit Angst und Panikzuständen zutun ..

    1. Eine tolle Sache mit den Hunden! Man kommt immer raus, kommt mit anderen Menschen ins Gespräch…

  27. Ich gehe schon ewig nicht mehr aus dem Haus, fühle mich in meiner Wohnung am sichersten. Meine Ängste und Gefühle bringe ich in selbstgemalten Bilder zum Ausdruck.

    1. Das Malen ist sicherlich eine tolle Sache. Ich kann verstehen, dass Du Dich zu Hause am sichersten fühlst. Allerdings rate ich Dir ganz dringend, eine Psychotherapie zu machen, um Dir dabei zu helfen, die Angst so weit zu nehmen, dass Du Dich den angsteinflößenden Situationen stellen kannst!

  28. Ist denn die Desensibilisierung nicht ohnehin DIE eigentliche Methode, um seine Ängste/Angststörung zu „heilen“ oder zumindest damit umgehen zu lernen?

    1. Die Desensibilisierung ist sicherlich eine erfolgversprechende Methode, um der Angststörung Herr zu werden. Auf der anderen Seite steckt eben oftmals auch eine unbefriedigende Lebensituation hinter der Angststörung, so dass man nicht generell sagen kann, es sei die einzig wahre Methode.

  29. Sehr gelungener beitrag …, nur leichter geschrieben wie umgesetzt 🙁

    Ich habe es mit der körperlichen variante zutun. Jedes zucken jedes Kribbeln jede muskeltätigkeit usw macht mich wahnsinnig.

    Bsp ich bin bei Eltern oder Freunden … Ich kann keinem gespraech folgen weil ich mich konzentrieren muss und sprechen geht dann auch nicht . Ich bekomme so ne Art Adrenalin Schub und muss mich sofort bewegen weil denke ich Kipp sonst um 🙁

    Es ist nicht mehr lustig … Fühle mich fast nur noch alleine wohl , wenn ich nicht viel bewege in der Wohnung oder im
    Liegen 🙁

    Ich versuche deine Tips in Zukunft zu berücksichtigen 😉

    1. Die Umsetzung ist nie ganz einfach. Ich kenne das gut, dass man sich auf seine Umgebung nicht konzentrieren kann, man ist zu sehr mit sich und seinen Symptomen beschäftigt. Versuche den einen oder anderen Tipp zu beherzigen und begehe nicht den Fehler, die Gesellschaft anderer zu meiden!

  30. Ich glaube, dass fast bei jedem Menschen eine gewisse Sensibilität bei Veränderungen auftritt, die ausserhalb des gewohnten Rahmen liegen. Dies kann man auch gut beim Schlafen beobachten: Personen, die Ruhe gewohnt sind, werden gereizt reagieren, wenn es in der Nacht laut ist. Personen, die z.B. direkt an einer viel befahrenen Straße wohnen, werden mit übermässiger Ruhe Probleme haben. Ähnlich ist es wohl auch bei Angstpatienten. Wer sich nie seinen Ängsten „stellt“ wird bei jedem Eintreten der Angstursache in eine gewisse Panik verfallen.

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