Generalisierte Angststörung: Ursachen, Symptome, Behandlung, Beispiele
Die generalisierte Angststörung ist auf dem Vormarsch. Was hat es mit dieser tückischen Form der Angststörung auf sich und was kann man tun, um die generalisierte Angst zu überwinden?
Bitte beachten Sie, dass diese Informationen einen Überblick vermitteln, das Gespräch mit einem Arzt oder Psychologen jedoch nicht ersetzen können.
Was ist eine generalisierte Angststörung?
Die generalisierte Angststörung ist gekennzeichnet durch übermäßige Sorgen und Ängste. Ständiges Grübeln ist ein weiteres Merkmal für diese Erkrankung. Diese übersteigerte und oft unbegründete Sorgen rauben den Betroffenen oftmals ihre gesamte Kraft. Schlafstörungen und extreme Anspannung gehen mit dieser psychischen Erkrankung meist einher. Die generalisierte Angststörung (GAS) ist wohl die tückischste, oftmals verkannte und hartnäckigste Form der Angststörung.
Die dabei auftretenden Sorgen können alle Lebensbereiche betreffen: Sorgen um die eigene Gesundheit oder die von Angehörigen, Sorgen um die finanzielle Situation, um das Altern und Zukunftsängste sind typisch bei der generalisierten Angststörung. Viele der Betroffenen haben ständig Angst, dass etwas Schlimmes passiert. Oftmals scheinen die Betroffenen in einer Art Gedankenkarussell gefangen.
Dabei könnten die befürchteten Ereignisse prinzipiell zwar eintreten, doch die Gefahren werden stark überschätzt und die Sorgen sind absolut übertrieben, zumal diese in den meisten Fällen nichts verhindern. Sie führen lediglich dazu, dass man Angst bekommt und sich schlecht fühlt.
Die Angst kann manchmal derart ausufern, dass es zu Panikattacken kommt. Nicht selten treten andere Formen der Angststörung begleitend auf, wie beispielsweise die soziale Phobie, eine Panikstörung oder auch Depressionen.
Verbreitung: Die generalisierte Angststörung ist in der heutigen Zeit, die von Unsicherheit und Schnelllebigkeit geprägt ist, auf dem Vormarsch. Allein in Deutschland sind etwa 3 Millionen Menschen davon betroffen, wobei viele nicht einmal wissen, dass sie daran leiden. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Beispiele für Sorgen bei der generalisierten Angststörung
Menschen, die an der generalisierten Angststörung leiden, neigen zu Katastrophendenken und befürchten immer das Schlimmste. Diese Gedanken führen zu großer Angst, die in Panikattacken münden können. Die Sorgen können sehr vielseitig sein. Schauen wir uns ein paar Beispiele für typische Sorgen an:
- Befürchtung, dass man selbst (schwer) krank ist oder wird
- Angst, dass Angehörige krank sind oder werden
- Sorge, dass man in naher oder ferner Zukunft seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann
- Angst, dass man selbst oder Angehörige einen Unfall haben
- Sorge, beruflich nicht voran zu kommen
- ständige Angst vor Krieg und Terror
- oder einfach die ständige Angst, dass etwas Schlimmes passiert
Die Gedanken drehen sich dabei immer und immer wieder um schlimme Ereignisse, die auftreten könnten. Oftmals löst eine Sorge die nächste ab, wenn ein Problem nicht mehr als wahrscheinlich eingestuft wird.
Generalisierte Angststörung – Symptome
Betroffene leiden meist sehr unter den Symptomen der generalisierten Angststörung. Die Beschwerden können bei der GAS vielfältig sein und sowohl eher psychische, aber auch körperliche Symptome hervorrufen.
psychische/gedankliche Symptome:
- innere Unruhe/Nervosität / Bewegungsdrang
- Schlafstörungen
- Müdigkeit und extreme Erschöpfung
- Derealisation (Unwirklichkeitsgefühl)
- Konzentrationsstörungen
- Angst durchzudrehen oder die Kontrolle zu verlieren
körperliche Symptome
- Verspannungen
- Rücken- und Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz und Migräne)
- Schwindel
- Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt (Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Blähungen)
- Herzrasen/hoher Puls
- Schweißausbrüche
- Kribbeln im Körper
- Zittern
Vor allem aufgrund der körperlichen Symptome befürchten Betroffene zunächst eine körperliche Erkrankung zu haben. Darum sind sie oft häufig beim Arzt anzutreffen.
Wie entsteht eine generalisierte Angststörung?
Die Ursachen für die generalisierte Angsterkrankung sind nicht eindeutig geklärt. Eine genetische Veranlagung, mehr oder weniger traumatische Erlebnisse, falsche Konditionierungen und neurobiologische Ursachen werden diskutiert. So deuten Untersuchungen darauf hin, dass Botenstoffe mit entspannender Wirkung im Gehirn fehlen könnten.
Außerdem spielt die Sehnsucht nach Sicherheit eine große Rolle. So fällt es Betroffenen schwer, die Unwägbarkeiten des Lebens aushalten zu können. Der Wunsch nach absoluter Kontrolle und vollständiger Sicherheit ist groß.
Daneben können die Sorgen eine gewünschte Ablenkung sein: Von einem Leben, das einem so nicht gefällt, wichtigen Entscheidungen, vor denen man sich fürchtet oder Gefühlen wie Trauer oder Schuld, die man nicht fühlen möchte.
Manchmal glauben Betroffene unbewusst, dass ihre Sorgen davor schützen, dass etwas Schlimmes geschieht, nach dem Motto: „So lange ich mich sorge, passiert nichts.“
Zudem ist es möglich, dass Betroffene aus verschiedenen Gründen glauben, sie hätten es nicht verdient, glücklich zu sein.
Wer diagnostiziert die generalisierte Angst?
Nicht selten vergehen bis zur Diagnosestellung Jahre.In den meisten Fällen befürchtet man zunächst eine körperliche Erkrankung. Oft wird die generalisierte Angststörung von einem Arzt (vor-)diagnostiziert, bei dem die Betroffenen aufgrund ihrer körperlichen Beschwerden häufig zu Besuch sind. Schließlich hat man bei der GAS vielfältige körperliche Symptome. Und so ist es oftmals nicht so einfach, den Betroffenen davon zu überzeugen, dass er nicht an einer schweren organischen Erkrankung leidet.
So kommt es meist zu einer Überweisung zu einem Psychologen, der in Gesprächen und speziellen Tests (in der Regel durch die Beantwortung von Fragen) die Diagnose „generalisierte Angststörung“ festigen kann.
Generalisierte Angststörung – Behandlung
Wie wird eine generalisierte Angststörung behandelt?
Empfohlen wird vor allem eine Verhaltenstherapie, in der die Betroffenen lernen, mit ihren Sorgen umzugehen und die Symptome durch Entspannungstechniken zu reduzieren.
In vielen Fällen werden Betroffenen Medikamente verschrieben, welche die Angst auf ein erträgliches Maß reduzieren sollen. Dazu zählen vor allem Antidepressiva. In schlimmen Fällen werden Benzodiazepine verordnet, die jedoch schnell abhängig machen können. Eine Übersicht über Psychopharmaka und pflanzliche Mittel bekommen Sie in diesem Beitrag über Medikamente gegen Angst.
Weiterführende Hinweise
Gute Artikel über die generalisierte Angst finden Sie auf aerzteblatt.de und psychenet .
Folgende Beiträge möchte ich Ihnen ans Herz legen:
15+ Selbsthilfe Tipps bei einer generalisierten Angststörung
Letzten Endes ist auch eine Therapie eine Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet, dass der Betroffene selbst handeln muss, um eine generalisierte Angststörung überwinden zu können.
Ist eine generalisierte Angststörung heilbar?
Geht eine generalisierte Angststörung wieder weg? Kann eine generalisierte Angststörung überhaupt geheilt werden oder muss man lernen, damit zu leben? Diese Frage wird eifrig diskutiert und wir wollen uns der Frage widmen, ob es sich überhaupt lohnt, an eine Heilung zu glauben.
Hier besprechen wir, ob man eine GAS überhaupt komplett überwinden kann.
Risiko für eine generalisierte Angststörung ist bei Migräne um 300% erhöht
Wenn Sie an Migräne leiden, dann sollten Sie diesen Beitrag lesen, denn in einer Studie wurde herausgefunden, dass das Risiko für eine generalisierte Angststörung in diesem Fall um 300% erhöht ist.
Die Ergebnisse der Studie inklusive Handlungsempfehlung erhalten Sie hier.
Ich habe soeben den Artikel gelesen und Frage mich ob ich auch zu dieser Gruppe gehöre ? Ich bin selbsständig und an sich recht erfolgreich. Ich hänge aber von einer Versicherungsgesellschaft ab , bei der gerade recht viel ändert. Dadurch mache ich mir permanente Sorgen was passiert etc… Begründet ist aber absolut nichts denn alle Infos die ich habe sind hören sagen und eine selbst interpretation was passieren kann. Dadurch kriege ich Angstzustände , bin hibbelig, denke ich müsste permanent mit Leuten reden die mir mehr Infos geben können (welche sie aber auch nicht haben) . Ich denke auch ich müsste dann vorschnelle Entscheidungen treffen (Versicherungsgesellschaft wechseln , etc…) wobei ich aber überhaupt nicht weiss ob das klug ist. Sobald ich darüber nachdenke , rast mein Herz und mir wird warm …. Ich weiss echt nicht was ich machen soll . Ich würde das so gerne unter Kontrolle bekommen weiss aber nicht so recht wie…..
Hallo,
ich würde mir gerne mal deine Meinung zu meiner jetzigen Situation einholen. Ich bin 20 Jahre alt und kämpfe seit ca einem halben Jahr mit etlichen Symptomen. Angefangen hat es bei mir das ich abends beim schlafen gehen immer angefangen habe aktiv auf meinen Puls zu achten. Mittlerweile ist es so schlimm dass ich, sobald ich mich hinlege ich meinen Herzschlag in meinem Körper spüre, nicht unbedingt erhöhtes Tempo aber ich konzentriere mich dauerhaft darauf und schaffe es nicht an etwas anderes zu denken. Ich versuche immer mit ausweichbewegungen wie finger Knicken oder so dagegenzuhalten. Außerdem ist es so dass ich in Situationen in denen man mal nervös wird oder so viel stärker reagiere als sonst. Ich bekomme starkes Herzklopfen und schnell einen hohen Puls. Wenn ich eine Treppe steigen möchte habe ich schon Angst oben anzukommen und mein Herz rasen zu hören…. untersucht wurde ich schon von meinem Hausarzt – nichts gefunden… habe jetzt noch einen Termin beim Kardiologen. Bekomme dieses aktive achten auf meinen eigene Puls einfach nicht im Griff. Hast du vielleicht noch einen Tipp den du mir mitgeben könntest?
Mit freundlichen Grüßen
Hey Lenni,
das Problem ist ja nicht nur die Aufmerksamkeit auf Deinen Herzschlag zu legen, sondern auch die Wertung als beängstigend/nicht normal/nervig. Versuche einmal, den Herzschlag als Einschlafhilfe zu nutzen, Dich also bewusst darauf zu konzentrieren statt Dich abzulenken. Und schreibe gerne mal, wie es Dir damit ergangen ist.
Lieben Gruß.
Sebastian
Hallo. Ich finde die Seite auch sehr informativ. Wie man hier gleichgesinnte findet. Habe auch seit 5 Jahren auf unbestimmte Zeit Angstörungen. Oft dikussieren sich meine Gedanken auf mein Herzrythmuss, und siehe da Ironie, tatsächlich tut sich schonmal so ein Stolper und ein Schockschlag, und ich bin mal eben In Gedanken versunken, nach dem Motto „Weltuntergang kommt“. Es ist wie Noncebo-Effekt. Ist man einmal lange genug damit am Grübeln, wird es langsam zu Realität, und Symptome mögen auftretten. Sie kommen immer nur Dann, in der Ruhe(Still sitzend/schlafen) und nie in der Körperliche und Geistige(positive) Ablenkung.
Aktuell kämpfe ich seit 2 Monate mal wieder mit meine Ängste. Momentan versuche ich wieder mehr Sport zu machen und das tut mir Gut. Auch mache ich gerade eine positive Erfahrung mit Wim Hof Methoden in verbindung mit Sport. Das mag jetzt Werbung sein, aber hilft vielleicht noch jemand anderem hier.
Gruß
Semri
Hallo Semri,
möglicherweise verursachst Du durch den Fokus auf Deinen Herzschlag keine Unregelmäßigkeiten, sondern bemerkst sie nur dann. Viele Menschen (vielleicht sogar alle) haben hin und wieder Herzstolperer, Extraschläge usw. Menschen mit einer Angststörung nehmen diese Unregelmäßigkeiten oft nicht nur verstärkt wahr, sondern bewerten diese als unnormal oder sogar gefährlich, was zur Angst führt.
Lieben Gruß.
Sebastian
Lieber Sebastian,
ich hoffe sehr, dass Du mir helfen kannst. Ich habe eine Angsterkrankung, soviel ist sicher. Was ich aber nicht verstehe, und mich total verunsichert, ist, dass meine Symptome zu keiner beschriebenen Störung so richtig zu passen scheinen.
Ich habe IMMER einen „Kloß im Bauch“ -eigtl. im Solar-Plexus-Bereich (es fühlt sich so an, wie wenn man etwas Schlimmes erwartet oder ein schlechtes Gewissen hat oder wie bei schlimmem Liebeskummer) und seit einiger Zeit dazu auch IMMER einen „Kloß im Hals“, so ein Engegefühl. Dazu kommen kribbelige Arme und Beine, starke Nervosität, null Belastbarkeit usw. Und ich habe Angst, auch IMMER. Was mich daran irritiert, ist, dass ich mir eben nicht um alltägliche Dinge Sorgen mache oder um sonst irgendetwas – ich habe einfach nur Angst. Kann es trotzdem eine generalisierte Angststörung sein? Oder kann es sein, dass ich vielleicht gar nicht merke, über was ich mich sorge? Panikattacken in dem Simme habe ich eigtl. nicht- glaube ich . Manchmal habe ich Momente, in denen die Angst so „schwallartig“ stärker wird und über den Nacken in den Kopf kriecht. Dann bin ich ganz verzweifelt und könnte nur heulen. Aber dass das Panikattacken sind, glaube ich eigentlich nicht. Ich habe dann zwar starkes Herzklopfen, aber nicht so, dass ich denken würde, ich sterbe.
Jetzt ist es doch lang geworden, ich hoffe sehr, Du kannst mir helfen. Ich bin in psychologischer Behandlung, aber irgendwie kann ich es da nie so richtig beschreiben. Machen zusätzliche Maßnahmen -zusätzlich zur Therapie -aus Deiner Sicht Sinn ? Z. B. Coaching, Selbsthilfegruppe o.ä.? Bin wirklich verzweifelt. Danke im Voraus.
Britta
Liebe Britta,
ich kann Deine Verzweiflung verstehen, kann Dir aber sagen, dass ALLE Deine Symptome durch Angst und damit verbundener Anspannung hervorgerufen werden können. Um selbst Sicherheit zu gewinnen, solltest Du das einmal medizinisch abklären. Bei einer generalisierten Angststörung muss es nicht zu Panikattacken kommen.
Wenn es Dir schwer fällt, das in der Therapie zu beschreiben, dann schreibe es auf oder kopiere Dir Deinen Kommentar.
Ich möchte Dir noch dieses Webinar empfehlen: Zum Webinar. Ich glaube, das könnte Dich weiterbringen.
Und wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich jederzeit bei mir melden.
Lieben Gruß.
Sebastian
Lieber Sebastian, danke für deine Antwort. Das Webinar habe ich gemacht. Ich habe doch noch eine Rückfrage. Passt es denn zur generalisierten Angststörung, wenn man sich keine konkreten Sorgen machent, d.h. keine Angst vor Unfällen, Krankheiten, o.ä? Sondern einfach nur so Angst?
Hallo Sebastian,
Ich bin mir nicht sicher ob ich eine Angststörung habe oder nicht..
Wenn ich so etwas vermute, gehe ich dann erstmal zu meinem Hausarzt?
Nun zu mir. Ich bin 25 Jahre alt und war und bin auch eigentlich immer noch ein wirklich glücklicher Mensch. Ich lache sehr viel und bin im großen und ganzen zufri den mit meinem Leben. Seit 3 Jahren habe ich allerdings Probleme mit dem Magen/Darm. Ich habe Schmerzen, wo Ärzte nichts erkennen. Deswegen wurde ich schon am Bauch operiert aber es könnte nichts festgestellt werden. Doch der Schmerz ist da! Mir ist nach fast jeder Mahlzeit schlecht aber ich habe keine Unverträglichkeiten… Seit etwa 2 Jahren habe ich oft schlechte Gedanken. Ich habe oft das Gefühl dass meiner Familie/Freunden etwas Schlimmes passiert und seit etwa einem halben Jahr MUSS ich dann drei Mal irgendwo hin klopfen weil sich der Druck dann löst..
Ich habe zwischendurch Panikattacken aber oft ohne ersichtlichen Grund. Also ohne dass ich in einer Situation bin, die mir nicht geheuer ist oder ohne dass ich schlechte Gedanken habe. Das wird oft begleitet von Schluckbeschwerden und Luftnot,außerdem kaltem Schweiß und Angst.
Ich kann mir einfach nicht erklären was mit mir los ist!!
Liebe Grüße, Annika
Liebe Annika,
die erste Anlaufstelle ist in der Tat in den meisten Fällen der Hausarzt. Magenprobleme haben nicht selten psychische Gründe. Diese „schlechten Gedanken“ von denen Du sprichst, würden bei jedem Menschen dazu führen, dass man Angst bekommt. Und wer würde nicht Magenschmerzen bekommen, wenn er sich vorstellt, wie seinen Liebsten etwas passiert…?
Lieben Gruß.
Sebastian
Hallo Sebastian,
Ich habe scheinbar auch eine generalisierten Angststörung und im Moment ist es wieder ganz schlimm.
Ich schlafe sehr schlecht und sobald ich aufwache ist die Angst in meinem Bauch da! Ich weiß nicht was ich tun soll…ich mache eine Gesprächstherapie aber trotzdem ist es jeden Morgen das gleiche.
Mich macht das so traurig…ich will so sehr dass das aufhört…
Hey Nicki,
das kann ich gut verstehen. Hab ein wenig Geduld und versuche nicht dagegen anzukämpfen. Ich weiß, dass das schwer ist, doch das wird wieder!
Hallo Sebastian,
Ich bin alleinerziehende Mutter und arbeite aus finanziellen Gründen seit März mehr auch am Wochenende. Seit einigen Wochen habe ich das Gefühl verrückt zu werden. Angefangen hat es mit Platzangst im Tunnel beim Autofahren, ich dachte ich komme da nicht mehr raus. Dann hatte ich diese Angst im Bauch immer wenn ich ins Auto stieg aber nicht weil ich Angst hatte es könnte etwas passieren aber dieses beklemmende Gefühl ist immer dabei. Dann dachte ich es würde sich bessern und jetzt bin ich allein daheim und habe den ganzen Tag dieses Gefühl im Bauch und fange ständig an zu weinen. Leider bin ich noch nicht dahinter gekommen warum das so ist. Ich habe Angst den Verstand zu verlieren und Dinge zu tun die ich gar nicht will. Mein Hausarzt hat mir Tavor verschieben aber ich will sie nicht nehmen, ich möchte nicht abhängig werden. Was kann ich tun? Ich muss doch für mein Kind da sein..
Liebe Ulrike,
zuerst einmal: Du wirst nicht verrückt! Hat Dein Hausarzt Dir nur dieses Medikament verschrieben ohne eine Therapie oder zumindest ein psychologisches Gespräch daran zu knüpfen?
Moin Sebastian
Ich bin 28 Jahre alt ich hatte 2007 durch die Lehre die ich angefangen habe sehr schwierige Zeiten da ich von meinen Meister immer angeflaumt und gemobbt wurde ..und eines Tages ging es mir körperlich sehr sehr schlecht mit Fieber Benommenheit Schleier Gefühl vor den Augen und bin ins Krankenhaus gefahren worden von meinem Vater..ne Woche war ich da die hatten nichts gefunden und mich entlassen wieder.
Und nach Wochen ging es mir super wieder bin feiern gegangen Fußball wieder gespielt und habe die Ausbildung alles lockerer genommen.
So das war mein Vorspann
2013 habe ich meinen Vater verloren im Urlaub durch einen Schlaganfall meine Eltern kommen aus der Türkei nebenbei und ich bin hier geboren…damals wollte ich mit ihm mit fliegen was nicht ging da ich meine weißheitszähne rausbekam.
Und durch die traurigeNachricht sind wir sofort los geflogen..und haben ihn da Beerdigt im Familiengrab,und zurück in Deutschland habe ich halt weiter gemacht wie immer.
1 Jahr später Sind Symptome entstanden bei mir die nicht normal waren mit Angstzustände Panikattacke übergeben Gewichtsverlust Schleier vor den Augen Atemnot als ob ich gar nicht mehr auf dieser Welt bin irgendwann auf der Arbeit habe ich das erzählt wie es mir geht mein Arbeitgeber hat sofort die Notbremse gezogen und mir Hilfe bei einer Trauerbegleitung Besorgt wo ich auch sehr dankbar bin..8 Monate bin ich da gewesen mit Einzelgesprächen und langsam und sicher ging es mir super wieder habe Spaß am Leben gehabt.
Letztes Jahr bin ich mit meiner feundin zusammen gezogen was sehr schön war und ist haben Urlaube geplant auch die Zukunft usw..dann letzte Woche boom die selben Gefühle wie vor 2 1/2 Jahren
Geht nichts mehr komme überhaupt nicht raus esse nichts Schwindel Schleier Traurigkeit und das volle Programm
Habe Ein Termin beim Psychologen morgen und bin mal echt gespannt und hoffnungsvoll ob das alles klappt weil so geht es nicht mehr…und ich glaube auch nicht mehr das es an der Trauer nur alleine liegt sondern das ich eine Anpassungsstörung mit Panik und Angst entwickelt habe.
Würde mich sehr interessieren was du so drüber denkst
Mit freundlichen Grüßen
Ciyan
Hallo Ciyan,
für eine Angststörung können vielfältige Faktoren verantwortlich sein. Es könnte sein, dass Du vor allem in Krisensituationen mit einer Angststörung reagierst. War denn etwas vor einem Jahr, was das erneute Aufflammen der Angststörung erklären könnte?
Lieben Gruß.
Sebastian
Hallo Sebastian,
ich probiere mich kurz zu fassen. Meine Panikattacken fingen letztes Jahr im Mai an. Bedingt durch ständiges Stechen und Druck in der Brust. Meine Vermutung als Auslöser war der tödliche Herzinfarkt eines Bekannten u der enorme Stress auf der Arbeit. Diagnose vom Hausarzt Panikattacken und Erschöpfungs-Depression. Nach meiner Krankschreibung wechselte ich zeitnahe den Job, und mir ging es wieder Super. Keine Attacken u ich war ein ganz anderer Mensch als zuvor. Alles war so wunderbar…
Ohne Grund fing das Stechen und der Druck dieses Jahr zur selben Zeit wieder an u es schlich sich eine Art Benommenheit und dusseligkeit im Kopf ein. Diesmal wollte ich gewissheit und ging nach ständigem aufsuchen meines Hausarztes zum Kardiologen… Ohne Befund bekam aber Beta Blocker wegen hohem Ruhepuls und grenzwertigem Blutdruck. (Beginn der Herzneurose) Hab ich aber nach 2 wochen wieder ausgeschlichen. Nicht vertragen und die Benommenheit wurd schlimmer.
Ab hier ging es mir immer schlechter. Es folgten etliche Untersuchungen (HNO/Augenarzt usw usw) und 2 Krankenhsusaufenthalte sogar auf ner Neurologie mit StrokeUnit. Ich war der festen überzeugung ich hab mit 33 jahren nen Schlaganfall. (Beginn der Angst vor einem Schlaganfall)
Bis auf eine leichte kurzsichtigkeit,zähneknirschen und ein Vitamin D3 Mangel blieb alles ohne pathologischen Befund. Die Brille kann ich nicht tragen weil mich das kirre macht und mein gesichtsfeld einschränkt. Bekomme dadurch mehr panik. Genau wie bei der Beissschiene, diese lässt mich Nachts nicht schlafen. Am Vitamin D3 bin ich dran. Möglich das hier einuge Beschwerden herkommen. Dies heisst es abzuwarten. Die rede war akso von Panikstörung und phobischen Schwindel (bis heute glaube ich nicht an einen Angstschwindel, weil ich diesen durchgängig habe, sowie die Benommenheit auch) möglich das ich auch hier ansetzen muss, aber mein Schwindel is zu untypisch für Angst, finde ich jefenfalls.
Meine ambulante Therapie hat mir dann etwas die Angst genommen, allerdings bringt sie mich nicht weiter, sodass ich wohl stationär demnächst weitermache.
Ich denke das ich einen Mix aus Panikstörung, generalisierter Angststörung/Hypochondrie/Cyperchondrie und Agoraphobie habe.
Ja leider google ich sehr viel und halte mich in vielen foren auf..
Meine weiteren Symptome lass ich mal aussenvor, die stehen in deinem Blog alle drin.
Was mich jetzt allerdings sehr hellhörig gemacht hat, ist was hier in einem Komentar erwähnt wurde und bei dem ich bislsng nix gefunden habe und auch kein arzt mir erklären konnte.
Und zwar diese Stromschlaggefühle im Kopf oder wie die es beschreibst „lampe ausknipsen“
Für mich fühlt es sich so an, als wenn es nervliche entladungen sind die teils mit einem seltsamen Schwindel im Kopf einhergehen.
Man muss sich das so vorstellen wie das Zucken im Wach-Schlafübergang. Nur im Kopf (kommt auch mal im Bauch vor, aber sehr selten)
Dieses Phänomen kommt im liegen und sitzen vor. Auch wenn ich abgelenkt bin. Zudem bemerke ich es oft bei unvorhergesehenen Ereignissen, bsp wäre wenn ich auf der Handytastatur nen Buchstabe suche und ihn nicht so finde wie ich denke, dann kommt das Stromschlaggefühl. Oder am Pc beim herunterscrollen von Texten mit dem Mausrad. Is die Seite zu Ende und ich scroll weiter, denkt mein Gehirn irgendwie es geht weiter u mir wird seltsam im Kopf. Ne Art Fehlinformation.
Gibs da ne Erklärung für? Mich beunruhigt dowas jedesmal von Tag zu Tag. Schlaganfall/MS/ oder andere nervliche Erkrankung wie Borreliose. Aber delbst auf letzteres habe ich mich mit einer Lumbalpunktion untersuchen lassen, da ich vor 16Jahren nen Zeckenbiss mit Ausschlag und nem Nachweiss im Blut auf Borreliose hatte. Wurde aber behandelt.
Nunja, doch was länger geworden. Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Lg
Du scheinst ja mehr als umfangreich untersucht worden zu sein und kannst recht sicher sein, dass Du körperlich gesund bist, Deine Beschwerden zumindest keine ernste Ursache haben. Die absolute Garantie dafür gibt es leider nicht. Ein Restrisiko gibt es immer.
Du scheinst sehr sensibel auf jegliche körperliche Veränderungen zu reagieren und zwar mit Angst. Du bist vielleicht viel in Gedanken, immer irgendwie auf der Hut, ob irgendetwas unnormal ist. Dazu würde es passen, dass Du manchmal etwas durcheinander bist. Deine Aufmerksamkeit gilt (zumindest in Teilen) vielleicht immer möglichen körperlichen Ungereimtheiten. Ist es dann ein Wunder, wenn man einen Buchstaben auf der Tastatur nicht schnell genug findet?
Alles, was Du schreibst, wäre mit der Angststörung erklärbar. Aus meiner Sicht solltest Du darüber nachdenken, um was es eigentlich gehen könnte. Stehen wichtige Entscheidungen oder Veränderungen an? Womit bist Du in Deinem Leben vielleicht gar nicht zufrieden (unabhängig von der Angststörung)?
Lieben Gruß.
Sebastian
Ich leide auch an einer GAS seit der Geburt meines Kindes vor 6 Monaten. Einkaufen, Auto fahren oder Situation die für mich „neu“ sind machen mich schon Stunden oder Tage vorher irre. Vermeiden tue ich nichts, obwohl es immer der einfacher Weg wäre. Das schlimmste ist eigentlich die Benommenheit (Schwindel) und die starken Rückenschmerzen (Verspannungen). Komischerweise geht es mir auch meistens dann schlecht, wenn ich eigentlich entspannt sein müsste….Urlaub, Wochenende, Geburtstag oder ein Treffen mit Freunden….kann mich langsam auf nichts mehr freuen, aber ich ziehe trotzdem alles durch.
Liebe Maike,
möglicherweise haben die Hormone etwas mit dem Auftreten der generalisierten Angststörung zu tun. Vielleicht stecken dahinter auch typische Ängste einer Mutter (mache ich alles richtig etc). Gehe einmal in Dich und versuche das herauszufinden.
Gegen Rückenschmerzen (die vermutlich von den Verspannungen aufgrund der Angststörung kommen), könnte Sport (Krafttraining) helfen. Der Schwindel kann für sich genommen ein Angstsymptom sein oder auch von den körperlichen Verspannungen kommen. Schau mal, ob das mit Sport besser wird oder lass Dir mal Physiotherapie oder Osteopathie verschreiben.
Super übrigens, dass Du Dich Deinen Ängsten stellst…
Mir geht es nicht gut: Angst vor schlimmen Krankheiten, Übelkeit, Unruhe und keine Lust mehr, irgendetwas zu unternehmen. Ich sage alle Einladungen ab, fahre nicht mehr weg..
Dazu muss ich sagen, dass ich anstrengende zeiten hinter mir habe: pflegebedürftigkeit in der familie, krankheit meines mannes, wegzug der tochter, große finanzielle probleme, dann organisatorische Arbeit in meinem Beruf (versammlungen leiten und organisieren). Ich muss (!!!) funktionieren und habe Wahnsinnsangst nicht mehr lange genug zu funktionieren.
Was sagt ihr dazu???? Ist das normal, dass ich so etwas nun spüre?
Liebe Maria,
bist du in therapeutischer Behandlung? Ich glaube, dass das ganz wichtig für dich ist. Es erscheint mir wichtig, dass du den Druck ein wenig verringerst, den du dir selbst auferlegst…
Hallo Sebastian,
Mir wurde gesagt das ich eine generalisierte angststörung habe
Das schlimmste an allem ist das ich ununterbrochen ein schreckliches Gefühl im Kopf habe was eigentlich kaum zu beschreiben ist. Dieses hält mich auch vom schlafen ab. Sobald ich die Augen zu mache bekomme ich gar keine Luft mehr und ich „falle“ in meinem Kopf immer runter. Außerdem fühlt es sich an als würde Mein Gehirn zusammen gedrückt werden und als würde ich gleich umfallen. Das ist alles wirklich fürchterlich
Hättest du vllt einen Tipp was ich tuen könnte?
Homöopathie und Heilpraktiker konnten mir bis jetzt nicht helfen :/
Hallo Lena,
Ich kenne solch „komische Empfindungen“ im Kopf auch. Ich habe immer gesagt: „Es ist manchmal als knipst jemand kurzzeitig eine Lampe in meinem Kopf aus“. Bei einer Angststörung werden harmlose Symptome fast immer als gefährlich bewertet. Das macht das Ganze zum Problem. Du erschreckst, bekommst Angst und das verursacht weitere Symptome bzw. eine Verschlimmerung bestehender Symptome. Versuche einmal, dieses „Herunterfallen“ hinzunehmen, zu beobachten und bestenfalls zu genießen. Dir passiert nichts! Das hört sich im ersten Moment seltsam an – wenn es Dir aber gelingt, dass Dir diese Symptome keine Angst machen, hast Du gute Chancen, dass die Symptome dann verschwinden.
Ich wusste, dass ich eine generalisierte Angststörung habe. Mir hat aber noch keiner so gut erklären können, was das genau heisst. Ich werde deine Tips probieren. Danke!
Schön, dass ich dir helfen konnte, die generalisierte Angststörung besser zu verstehen. Noch mehr würde ich mich freuen, wenn der eine oder andere Tipp bei Dir Wirkung zeigt! 🙂
Hallo Sebastian,
bei mir ist die Angst fast immer present.
Bei mir kreisen die Gedanken um „gesunde Ernährung“, kein Fett,vor allen tierische Fette,nur pflanzliche Fette,oliven,etc…..
Meine Ernährung habe ich zum grossenteil schon geändert,die Ängste bleiben aber hartnäckig.Dazu kommen auch stellenweise depressive Sympthome,Rückzug,geringe Energie,Hoffnungslosigkeit,etc…
Die Grübelei verstärkt nur die Angst,
so das ich versuche mich abzulenken.
Den Tip mit “ Gedanken zu Ende denken“,sich der Angst stellen,bringt mir nicht wirklich etwas.Das ich eine Angstörung habe ist klar,
ob Generalisiert weiss ich zur Zeit noch nicht.Bei mir wirkt die Angst lähmend und Energieraubend.
Passt das zur Generalisierten Ängsten?
Das ist schwer zu sagen. Eine generalisierte Angststörung ist vor allem durch übermäßige Sorgen gekennzeichnet, beispielsweise um deine Gesundheit, deine Zukunft, Familie und Freunde. Dabei muss es nicht unbedingt zu Panikattacken kommen.
Meiner Erfahrung nach wirkt übermäßige Angst immer energieraubend. Wenn du dir anschaust, was körperlich passiert, wenn du Angst bekommst (Adrenalin wird ausgeschüttet, Herzfrequenz und Blutdruck steigen…), wird klar, dass das Ganze Energie kostet. Von der psychischen Komponente ganz zu schweigen. Das halte ich also für normal und zwar bei jeder Form der Angststörung.
Es macht sicher Sinn, sich gesund zu ernähren, ich halte eine falsche Ernährung jedoch nur in absoluten Ausnahmefällen für die Ursache einer Angststörung. Daher wird eine Ernährungsumstellung im Allgemeinen wenig bringen.
Depressionen kommen meiner Erfahrung nach bei einer Angststörung oftmals begleitend mit hinzu. Wenn die Angststörung das eigentliche Problem ist, werden diese depressiven Verstimmungen mit der Angststörung verschwinden. Sollten Depressionen soweit gehen, dass man sich etwas antun will, so sollte man sich spätestens dann zum Arzt begeben, wobei es sicher ohnehin sinnvoll ist, eine Therapie zu machen.
Dass Angst eine lähmende Wirkung hat, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, auch hinter die Angststörung zu schauen, um zu erkennen, was ansonsten nicht so läuft, wie du dir das vorstellst. Und dann gilt es immer etwas zu verändern. Um dich aufzuraffen und zu motivieren, ist es sinnvoll, dass du dir klarmachst, was du zu gewinnen hast.
Ich hoffe, ich konnte, dir ein wenig helfen…
Ich weiß immer noch nicht so genau, zu welcher Störung ich meine Beschwerden zuordnen kann, aber vielleicht kannst du mir helfen.. es begann Ende August 2015, kurz vor einem wichtigen Interview für mein Medizinstudium. Ich fühle mich seit dem wie in Watte gepackt, betrunken, benommen, schwach und müde. Und das ist ein Dauerzustand, der mir unheimliche Angst macht! Ich habe einfach ständig Angst, dass dieser Zustand nie wieder weg geht und meine Lebensqualität, die ich vor einigen Monaten noch genießen konnte, nicht mehr wieder haben werde. Das jagt mir so eine Angst ein, dass ich dauernd angespannt bin und mich selbst beobachte. Ich bin manchmal schon richtig verzweifelt und traurig.. ich weiß einfach nicht, wie ich’s aus diesem Teufelskreis raus schaffe! Passt das zu einer generalisierten Angststörung?
Hallo Maya,
das ist auf Anhieb schwer zu sagen. Die generalisierte Angststörung ist vor allem durch ständige Sorgen und häufig auch zwanghaftem Grübeln gekennzeichnet. Das erkenne ich, nachdem was Du schreibst, erst einmal nicht.
Mal ein Erklärungsversuch: Vielleicht warst Du vor diesem Interview extrem angespannt und hattest Angst, dabei zu versagen. Möglicherweise fühltest Du Dich ein wenig überfordert und vielleicht war die letzte Zeit (davor) auch ziemlich stressig.
Könnte es nicht sein, dass das einfach ein Zustand der Erschöpfung ist? Auch Studenten haben oft großen Stress, dem sie sich manchmal nicht gewachsen fühlen. Und man macht trotzdem lange Zeit erst einmal so weiter. Dieses Interview war vielleicht nur etwas, was das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Dann kommt die Angst, dass dieser Zustand nie wieder weg geht, was aber nur eine Folge der Erschöpfung ist. Gerade Perfektionisten sind meiner Meinung nach gefährdet, wobei ich natürlich nicht weiß, ob Du entsprechend veranlagt bist.
Das ist nur ein Erklärungsansatz. Vielleicht kannst Du erkennen, ob das passt. Wenn das so ist, dann solltest Du vielleicht versuchen, den Druck etwas zu reduzieren und die Erwartungen an Dich auf ein gesundes Maß zu drosseln. Und auch Verständnis für Dich zeigen und den Zustand der Erschöpfung für den Moment mal akzeptieren, statt Dich dagegen zu wehren.
Auch Sport erweist sich meiner Erfahrung nach als sehr hilfreich, auch wenn man meint, zu müde dafür zu sein.
Du hast ganz sicher die Möglichkeit, da wieder herauszukommen!!! Ich halte diese Angst für unbegründet und alles andere als förderlich.
Auch eine Therapie wäre eine Option.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Lieben Gruß. Sebastian
Hallo. Ich hatte Ende August einen Lagerungsschwindel und gleichzeitig einen Vestibularisausfall links. Den Lagerungsschwindel hab ich durch Anleitung aus dem Internet besiegt. Leider aber nicht den Drehschwindel. Ein paar Tage später meinte ich ein komisches Gefühl auf der linken Gesichtshälfte zu haben. Bin wieder zum Hausarzt, der mich in die Notaufnahme schickte. Verdacht auf Schlaganfall. Ich hatte bis zu dem Termin beim Arzt viel im Internet gelesen und machte mich immer verrückter. Im Kh würde ich stationär aufgenommen und am nächsten Tag bekam ich ein Mrt. Alles war in Ordnung. Kein Schlaganfall, keine Thrombose, kein Tumor, nix. Ich würde nach Hause entlassen mit dem Resultat, das der Nerv ausgefallen ist, mir es aber in 2-3 Wochen wieder deutlich besser gehen wird. Dem war auch so. Vor 3 Woche bekam ich wieder Lagerungsschwindel. Behandelte diesen erfolgreich und hatte aber den ganzen Tag kurz Probleme mit Schwindel.
Leider fing ich an mir einen Kopf zu machen. Ist der Drehschwindel wieder da? Aber diesmal fühlte sich der Schwindel unbestimmt an. Erst war es nur der Schwindel und mit mehr Internet recherche dann auch andere Symptome wie Benommenheit, Sehstöhrung, Geräuscheempfindlichkeit. Letzte Woche wurde es immer schlimmer. Ich durchforstete ständig das Internet und las nur von Personen denen es genauso geht, man nichts gefunden hat und denen nicht geholfen werden kann. Ich konnte die letzten 3 Tage fast nichts mehr essen, war richtig erschöpft und konnte mich nicht um meine 3 Kinder kümmern (4Monate, 2 und 4 Jahre).
Jedes mal wenn eins dieser Symptome aufgetretten ist hab ich es durch meine Gedanken verschlimmert. Ich hatte Angst etwas zu haben was die Ärzte nicht finden. Ich war mehrmals beim Hausarzt, beim Hno Arzt sogar nochmal in der Notaufnahme. Nach jedem Arztbesuch ging es mir besser. Aber schnell auch wieder schlechter.
Vorgestern morgen hatte ich dann meine erste Panikattacke. Ich lag im Bett und hatte wieder dieses heftige Ohrengeräusch. Ich machte mir einen Kopf ob ich Tinnitus habe, woher der kommt und ob der je wieder weg geht, oder mir für immer den Schlaf rauben wird. Ich war wieder Beim Arzt weil ich nicht wusste, das es eine Panikattacke war. Der meinte Wirbelsäule Wirbel blockiert, davon kommt das komische Gefühl.
Gestern morgen hab ich dann wieder eine Attacke bekommen.
Jetzt war ich mir sicher. Es ist keine organische Ursache. Ich denke zu viel über meinen Zustand nach.
Ich habe dann deinen Blog gefunden und ein bisschen in den Büchern gelesen. Mir tat das richtig gut und ich fühlte mich verstanden.
Ich bin dann wieder zum Hausarzt und habe ihm erzählt, das ich glaube an einer Angststörung zu leiden. Das meine Symptome immer kommen wenn ich Im Stress bin oder drüber nachdenke. Er hat mir zugestimmt und mir empfohlen Sport zu machen, Ausweiten zu suchen und Entspannung nach Jacobsen zu machen.
Dieser Blog und das Gespräch mit dem Hausarzt hat mir seit fast 1 1/2 Wochen wieder Appetit verschafft.
Den ganzen Nachmittag ging es mir gut. Immer wenn der Schwindel kam, hab ich ihm im Kopf erklärt das er nur kommt weil er letztes mal in dieser Situation auch kam. Er ging wieder weg:). Leider ist dieses Ohrensausen immer noch da, besonders wenn ich über meinen Zustand nachdenke.
Ich weiß das es bei mir nur 2 Wochen waren, in denen sich meine Angst entwickelt hat. Leider erwarte ich gerade das alle meine Symptome, besonders das Ohrensausen jetzt weg sind. Ich konzentriere mich auf meine Ohren und schon höre ich das Geräusch und es wird lauter. Ich weiß im Moment nicht wie ich mich ablenken kann. Ich gehe auch davon aus, das ich morgen früh wieder eine Panikattacke haben werde. Will diese aber eigentlich beseitigen. Ich weiß im Moment nicht wie ich meinen Zustand noch verbessern kann. Ich bin total angespannt. Aber trotzdem froh, daß es viel besser ist als die letzte Woche.
LG Nini
Hallo Nini,
Schwindel ist ein extrem unangenehmes Symptom, da dieses mit einem Kontrollverlust gleichzusetzen ist. Ich kann sehr gut verstehen, dass Dir das Angst macht. Und wie Du richtig herausgefunden hast, ist Schwindel ein häufiges Symptom einer Angststörung.
Momentan scheint Dir vor allem das Ohrensausen zu schaffen zu machen. Ich habe selbst ein Ohrgeräusch und das seit vielen Jahren. So etwas kann viele Ursachen haben. Ich war damals mehrmals beim HNO-Arzt, beim Neurologen und Orthopäden. Es konnte aber keine Ursache festgestellt werden. Natürlich kann ein Tinnitus verschiedene körperliche Ursachen haben (Innenohr, Halswirbelsäule…). Das kannst Du abklären lassen.
Wenn bei allen Untersuchungen keine Ursache festgestellt werden kann, glaube ich, dass eines der folgenden beiden Probleme dahinterstecken kann.
1. Es hat eine vorübergehende Ursache gegeben. Mit der Zeit hat man dieses Geräusch quasi auswendig gelernt und spielt es immer wieder ab, ohne dass aktuell noch eine Ursache besteht.
2. Die absolute Stille gibt es nicht. Es existieren immer irgendwelche Geräusche im Ohr. Gerade Menschen mit einer Angststörung sind sehr sensibel, was körperliche Veränderungen angeht. Sie hören oft ständig in ihren Körper hinein. Und dann nimmt man manchmal ein Ohrensausen wahr und kann dieses immer wieder wahrnehmen, wenn man es einmal gehört hat. Wenn Du Dich darauf konzentrierst und dieses dabei als störend empfindest oder sogar als gefährlich interpretierst – dann erst wird dieses Ohrgeräusch zum Problem.
Ich habe übrigens einen Artikel darüber geschrieben, der das alles näher erläutert. Dort gebe ich Dir auch Tipps, was Du gegen den Tinnitus tun kannst.
Klicke dafür hier.
Ich hoffe, Dir wird das etwas helfen.
Beste Grüße.
Sebastian
Das ist der Grund, warum ich denke krank zu sein. Ich habe durchgehend Herzrasen. Nicht nur 5 Minuten, wie bei einerPanikattacke. Nein, direkt wenn es zu Bett geht. Dann
Puckert die Brust, mein Hals wird rau, ich bin total angespannt. Manchmal kann ich meinen rechten Arm vor Schmerz gar nicht mehr bewegen.
ich finde diesen Artikel sehr Informative!!