Angststörung Ursachen

Wenn Du eine Angststörung loswerden willst, ist es hilfreich, die Ursache zu kennen…

Zuallererst muss man sagen, dass die Ursachen einer Angststörung vielfältig sein können. Zudem gibt es in der Psychologie nicht immer nur schwarz und weiß – richtig und falsch. Psychologie ist keine Naturwissenschaft.

Ich bin mir zudem sicher, dass es DIE EINE Ursache nicht gibt. Meist sind es mehrere Faktoren, die für das Auftreten einer Angststörung verantwortlich sind.

Ist eine Angststörung genetisch bedingt?

Bei nahezu jeder Krankheit scheinen die Gene eine Rolle zu spielen – bei der einen mehr, bei der anderen etwas weniger. Bei einer Angststörung ist das nicht anders.

Man könnte ein Buch darüber schreiben. Ich könnte Hunderte von Artikeln zitieren und ausführlich darüber diskutieren. Das aber bringt Dich nicht weiter. Daher mache ich es kurz und knapp.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in den Genen liegt, ob man überhaupt eine Angststörung bekommen kann bzw. wie anfällig man dafür ist.

Das aber bedeutet keinesfalls, dass Du nichts dagegen tun kannst. Es ist wie bei dem leidigen Thema Gewicht. Während der eine essen kann, was er will und kein Gramm zunimmt, braucht der andere die Schokolade nur anschauen, um ein Kilo mehr auf die Waage zu bringen.

Das mag vielleicht nicht fair sein, aber so ist das nun einmal.

Also muss derjenige, der zur Fettleibigkeit neigt, etwas mehr auf die Ernährung achten und regelmäßig Sport machen, wenn er nicht zu dick werden möchte.

Und so ist das auch bei einer Angststörung: Die Veranlagung mag in den Gegen liegen, was aber nicht bedeutet, dass Du nichts dagegen tun kannst.

Liegt die Ursache für eine Angststörung in der Kindheit?

Unsere Kindheit prägt uns für unser ganzes Leben. Das ist längst kein Geheimnis mehr. Daher kann die Anlage nicht nur in den Genen, sondern auch in unserer Kindheit begründet sein.

Möglicherweise hattest Du in Deiner Kindheit den einen oder anderen Schicksalsschlag zu verkraften. Vielleicht hast Du früh jemanden verloren, der Dir viel bedeutet hat, beispielsweise nach schwerer Krankheit oder einem Unfall.

Oder Du wurdest von übervorsorglichen Eltern aufgezogen, vielleicht hatte einer der Elternteile selbst eine Angststörung und hat seine Ängste auf Dich übertragen.

Auch Deine Kindheit kann also einen Einfluss auf die Entstehung einer Angststörung gehabt haben, zumindest kann sie einen Anteil daran haben, ob Du anfällig für das Auftreten einer Angststörung bist oder eben nicht.

Deine Gene und Deine Kindheit haben sicher einen Einfluss darauf, ob eine Angststörung entstehen kann oder nicht. Das allein reicht aber in der Regel nicht aus, um daran zu erkranken.

Der Auslöser einer Angststörung

In vielen Fällen haben wir eine ganz bestimmte Situation vor Augen, wenn wir an die Anfänge einer Angststörung zurückdenken.

Ich hatte meine erste Panikattacke in der Kantine meines damaligen Arbeitsgebers, als ich mit voll beladenem Tablett vor dem Buffet stand.

Genauso gut kann der Auslöser für eine Angststörung eine peinliche Situation sein, der Tod eines geliebten Menschen oder die plötzliche Kündigung, die ungewollte Veränderungen mit sich bringt.

Halten wir fest, dass eine genetische Veranlagung sowie unsere Kindheit eine Rolle spielen kann und es meist einen bestimmten Auslöser für eine Angststörung gibt.

Eine Angststörung kommt meist schleichend

Ich behaupte, dass auch das allein noch nicht ausreicht. Hin und wieder ist der Auslöser ein solch traumatisches Erlebnis, dass diese Erfahrung allein verantwortlich für die Angststörung sein kann.

Das aber ist in den seltensten Fällen so. Meist kommt eine Angststörung schleichend. Es sind meist mehrere, ineinandergreifende Faktoren, die für eine Angststörung verantwortlich sind.

Ich habe bereits eingangs erwähnt, dass es die eine Ursache nur selten gibt.

In der Regel war schon zuvor etwas im Leben der Betroffenen nicht in Ordnung und es hat bereits Warnzeichen gegeben.

Erinnere Dich jetzt einmal an die Zeit vor der Angststörung zurück…

Hat es zu diesem Zeitpunkt nicht bereits Warnhinweise Deines Körpers oder Deiner Psyche gegeben?

  • Warst Du oft gestresst?
  • Hattest Du viel mit Kopf- oder Rückenschmerzen zu tun?
  • Hast Du schlecht geschlafen und warst häufig müde?
  • Hast Du (vermehrt) mit Hautproblemen zu tun gehabt?
  • Hattest Du das ungute Gefühl, dass irgendetwas so gar nicht nach Plan läuft?
  • Hattest Du die Ahnung, dass etwas nicht stimmt?
  • Warst Du extrem reizbar?
  • Warst Du von einer grundlegenden Unzufriedenheit erfüllt?

Das sind nur ein paar der vielen möglichen Warnzeichen, die es gegeben haben könnte. Und doch bin ich mir ziemlich sicher, dass Du die eine oder andere Frage bejahen kannst.

Und was heißt das jetzt?

Ich will Dir zeigen, dass es bereits VOR der Angststörung Warnzeichen gegeben hat, was beweist, dass bereits vor dem Auslöser der Grundstein für die Angststörung gelegt wurde.

Warum ist das so wichtig?

Das ist deshalb so wichtig, da Du erkennst, dass sich nicht alles um den Auslöser dreht.

Schauen wir uns ein kurzes Beispiel an, damit Du besser verstehst, was ich meine.

Nehmen wir an, dass Dir gekündigt wurde und kurz darauf die Angststörung begonnen hat. Du siehst in der Kündigung die alleinige Ursache der Angststörung und machst vielleicht den Arbeitgeber oder die wirtschaftliche Situation dafür verantwortlich.

Was würdest Du dagegen tun wollen? Die Kündigung wurde ausgesprochen und wird (normalerweise) auch nicht wieder zurückgenommen.

Ohnehin ist dieser Auslöser vermutlich nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Und wir alle haben immer mal wieder die eine oder andere Krise zu überstehen. Auch das können wir nicht verhindern.

Was bedeutet das jetzt für Dich?

Wir sprechen hier über mögliche Ursachen einer Angststörung. Diese Ursachen können vielfältig sein. Die genetische Veranlagung und unsere Kindheit bzw. unsere Erziehung können dafür verantwortlich sein, ob wir anfällig für eine Angststörung sind oder nicht.

Der Auslöser für eine Angststörung ist in den seltensten Fällen die (alleinige) Ursache für eine Angststörung. Meist sind es mehrere Faktoren, die für das Auftreten einer Angststörung verantwortlich sind.

Mit diesen Faktoren wollen wir uns nun beschäftigen, um letztlich zu einer möglichen Lösung für Deine Angststörung zu gelangen.

Hier geht es weiter…

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  1. Hallo, ich habe es mit der Angst vor der Angst zu kämpfen und zwar weil ich weis dass die Angst bei mir Stresshormone produziert die wiederum sehr schädlich sind, bzw dass ich mir dadurch schade und so habe ich erst Recht Angst, es ist ein Teufelskreislauf. Was soll ich tun?

    1. Versuche am besten gar nicht so sehr darüber nachzudenken. Wenn man jahrelang großem Stress ausgesetzt ist, dann kann das unter Umständen Folgen haben. Aber auch das muss nicht sein. Wichtig ist, dass Du trotz der Ängste auch Episoden der Entspannung hast. Diese kannst Du fördern durch Sport oder eine Entspannungstechnik wie PMR.

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