Psychische Erkrankungen – Fachlicher Überblick

Dieser Blog soll kein Fachportal für psychische Krankheiten werden. Dennoch soll an dieser Stelle ein kurzer Überblick darüber gegeben werden, damit eine einheitliche Basis geschaffen wird und klar wird, wovon wir hier sprechen.

Anstelle des Ausdrucks „psychische Erkrankung“ wurde der Ausdruck „psychische Störung“ von der Weltgesundheitsorganisation WHO eingeführt. Damit soll einer Stigmatisierung der Betroffenen entgegengewirkt werden. Das kann ich allerdings nur schwer nachvollziehen, denn es ist nun einmal eine Erkrankung, die dem Betroffenen nicht peinlich sein sollte. Schließlich kann er nichts dafür. Außerdem bin ich persönlich lieber „erkrankt“ als „gestört“. Oder was meinst Du? Nimm es mir also bitte nicht übel, wenn ich den Ausdruck psychische Erkrankung hier weiter verwende.

Als Definition einer psychischen Erkrankung habe ich wikipedia zu Rate gezogen. Wenn Sie sich etwas intensiver mit psychischen Erkrankungen beschäftigen möchten, erhalten Sie dort einen ganz guten Überblick.

Eine psychische Erkrankung wird dort als erhebliche Abweichung im Erleben oder Verhalten definiert, welche die Bereiche des Denkens, Fühlens und Handelns betrifft. Neben der Abweichung von der Norm ist ein psychisches Leiden eine weitere Voraussetzung für das Vorliegen einer psychischen Erkrankung.

Ich habe mich zu Beginn meiner Erkrankung viel mit der Theorie beschäftigt. Es half mir ein wenig die Angst zu nehmen. Da ich wusste was beispielsweise bei einer Panikattacke in mir vorging, konnte ich mich manchmal selbst von der irrationalen Ebene der Angst auf eine rationale Ebene bringen. Ich versuchte dann mich wie ein Dritter von außen zu betrachten und die in mir stattfinden chemischen Prozesse zu analysieren.

Wie gesagt, es half mir hin und wieder. Wenn man sich aber im Moment der Panikattacke beispielsweise gerade in einem persönlichen Dialog befindet, was bei mir sehr häufig der Fall war, hat man schon genug mit der Unterhaltung und seiner einsetzenden Panik zu tun. In einer solchen Situation war ich eigentlich nie dazu in der Lage.
Ich halte es dennoch für wichtig, sich einmal fachlich mit seiner Erkrankung einmal fachlich auseinanderzusetzen. Allerdings muss ich noch einmal betonen, dass dieses Wissen nur sehr bedingt zu meiner Genesung beigetragen hat.

Da ich lediglich interessierter Laie und kein Psychologe bin, kann ich nicht genau sagen, wie entscheidend es ist, jemanden exakt einzuordnen. Der Fachmann wird gelernt haben: Bei Panikattacken, der Angst vor der Angst handelt man am besten so oder so, bei Generalisierter Angststörung oder Hypochondrie hat sich diese oder jene Art der Therapie am besten bewährt usw. So leicht ist es allerdings in der Praxis nicht. Es ist eben wie bei allem im Leben. Es ist oft unmöglich jemanden oder etwas in ein bestimmtes Raster zu pressen.

Ich habe einmal gelesen, dass nahezu die Hälfte aller psychisch Kranker nicht nur an einer psychischen Erkrankung leidet. Auch bei mir war es so. Mir  ist es immer sehr schwer gefallen, meine Krankheit richtig einzuordnen. Ehrlich gesagt kann ich das immer noch nicht wirklich. Ich würde einmal sagen ich hatte einen Mix aus Panikattacken, Hypochondrie, generalisierter Angststörung, sozialer Phobie und zudem ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Burnout-Syndrom. Und ich habe mir wirklich viel Gedanken dazu gemacht.

Schließlich musste ich mich in jeder neuen Gruppe, während meiner psychosomatischen Kur mit meiner Krankheit vorstellen. So mancher Alkoholiker möge mir verzeihen, wenn ich sage, dass ich mir manchmal gewünscht hätte, ich hätte sagen können: „Hallo ich bin Sebastian und ich bin Alkoholiker.“
Aber ich schwafle schon wieder zu viel: Jetzt kommen wir wie versprochen zu ein paar theoretischen Grundlagen.

Die häufigsten psychischen Erkrankungen sind

  • Angststörungen
  • Störungen durch psychotrope Subtanzen (insbesondere Alkoholmissbrauch)
  • Affektive Störungen (vor allem Depressionen)
  • Körperliche Beschwerden ohne organische Ursache (z.B. Hypochondrie)

Bei Depressionen bin ich ein wenig vorsichtiger. Ich hatte zwar zu meinen schlimmsten Zeiten auch depressive Tendenzen wie sehr viele Menschen, die unter Angststörungen leiden. Es ist schwer nicht depressiv zu werden, wenn man Tag für Tag von Panikattacken, Hypochondrie und weiteren unspezifischen Angststörungen gepeinigt wird. Allerdings war ich zu keiner Zeit selbstmordgefährdet.

Schwere Depressionen sind eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Nicht umsonst werden diese von de WHO als schwerwiegender angesehen als Diabetes oder eine Herzerkrankung. Auch wenn Depressionen wohl vorwiegend psychischer Natur sind, hat man festgestellt, dass bestimmte Neurotransmitter fehlen. Man kennt die Ursache von Depressionen bis heute nicht. Da ich nur leichte Depressionen hatte, die auf meine Angststörungen zurückzuführen waren, kann ich über schwere Depressionen nur wenig sagen. Sie können sich aber gerne dazu austauschen. Verzeihen Sie mir allerdings, wenn ich dazu nicht allzuviel beisteuern kann.

Im Folgenden möchte ich vor allem auf die große Gruppe der Angststörungen inklusive Panikattacken und Hypochondrie sowie auf die Verbreitung psychischer Erkrankungen eingehen.
Sie werden sehen, dass Sie alles andere als eine Ausnahme sind, falls Sie ebenfalls eine psychische Erkrankung aufweisen.

Verbreitung psychischer Erkrankungen

Wie ich bereits angedeutet habe, befinden Sie sich in guter Gesellschaft, wenn Sie ebenfalls an einer psychischen Erkrankung leiden. Diese Zahlen sollen Ihnen zeigen, dass Sie damit bei weitem nicht allein dastehen. Es spricht nur kaum jemand drüber.

Man geht davon aus, dass ein Drittel mindestens einmal im Leben an eine behandlungsbedürftigen psychische Erkrankung hat. Das heißt, dass von den Menschen, die momentan in Deutschland leben mehr als 27 Millionen davon, mindestens einmal im Leben eine psychische Erkrankung haben. Vermutlich sind es sogar mehr, da nicht immer jede psychische Erkrankung behandlungsbedürftig ist.

Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten Krankheiten. Bei jedem vierten Arztbesuch ist eine psychische Erkrankung der Grund. Dazu dauert die Krankschreibung bei Erkrankungen der Psyche mit durchschnittlich 22,5 Tagen (im Jahr 2008) am längsten.

Leider gibt es bis zum heutigen Zeitpunkt keine verlässlichen Zahlen zum Burnout. Zudem fehlen beim Burnout verlässliche Instrumente, um die Krankheit von anderene psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen abzugrenzen. Dennoch wird Burnout laufend diagnostiziert. Die Betriebskrankenkassen gehen mittlerweile von 9 Millionen Menschen mit Burnout aus.  Bezogen auf die Anzahl der Arbeitnehmer wären etwa 25 % von ihnen an einem Burnout erkrankt. Vermutlich ist die Zahl sogar noch höher. Zumindest gehe ich davon aus, dass der Anteil der Burnout-Patienten bei den Arbeitnehmern höher ausfällt als bei der nicht arbeitenden Bevölkerung.

Ich könnte wohl noch unendlich viele Zahlen hier anführen. Das würde hier vermutlich nicht weiter führen.

Meine Absicht ist hoffentlich deutlich geworden: Es leiden mehr Menschen unter der Angst vor der Angst, Panikattacken, Angststörungen, Depressionen, Burnout, Hypochondrie und anderen psychischen Erkrankungen als wir denken.

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  1. Heute Nacht kreisten meine Dedanken wieder umher
    und heute auch wieder warum hört das denn nicht auf
    und immer diese Suche was hilft denn blos

  2. Ja habe schon mehre Therapien gemacht und war ach schon 3 mal in der Klink
    hat alles nicht geholfen.
    Jetzt hat mich auch meine Freundin verlassen.
    Ich verstehe das alles nicht.

  3. Hallo
    Ich bin 49 und wegen der Krankheit arbeite ich nicht
    Habe eine Freundin
    Meine Hobby die mal hatte schaffe ich zur Zeit nicht und das geld fehlt wegen Harz 4
    Warum wehrt sich denn blos alles so in mir
    Ich komme das schlecht mir Klar dei Gedanken hören nicht auf
    Und getrieben von so einer Unruhe die nicht verstehe.
    Und alles was ich liese kann ich nit umsetzen
    Danke
    Michael

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