März 8

Muss man glauben, eine Angststörung überwinden zu können?

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Angststörung, Angststörung überwinden


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  1. Liebe Anke!

    Ich hab einen guten Tipp für dich: scheiss drauf, ob du das nun glaubst oder nicht. Denn ich verrate dir was: das ist wieder ein Programm, glaube ich. Du hast Angst, das du es nicht schaffst. Das ist Angst. Angst. Angst.

    Als ich das erste mal zu Rauchen aufgehört habe, war ich so traurig. Ich liebe Rauchen. Ich dachte: wenn ich jetzt denke, das ich nie mehr rauche, dann bin ich soooo traurig. Das will ich nicht. Ich entscheide mich jetzt dafür, heute nicht zu rauchen. Morgen darf ich dann.
    Am nächsten Tag dachte ich: cool, ein Tag ohne, da kannste noch einen dran hängen.
    Am übernächsten dachte ich: wie gut, jetzt rauche ich mal ne Woche nicht, aber dann darf ich echt!
    dann nahm ich mir vor, erst an Weihnachten zu rauchen (im November) und als es Weihnachten war, dachte ich, achwas, jetzt mach das nicht kaputt, rauch erst Ostern.

    Prinzip ist klar.

    Das heisst, sich jetzt voll und ganz von der Angststörung zu verabschieden macht Angst. Sie gehört ja dazu, wie ein hässliches Kaninchen mit roten Augen. Sag dir: in der nächsten Stunde hab ich keine Angst. Dann darf ich wieder.
    ich glaube, das könnte helfen!

    mir hilft es.

    liebe Grüße
    Susanne Bregenzer

  2. Hallo ihr Lieben,
    ja die Sache mit dem Glauben und zweifeln ist mitunter das größte Problem und irgendwie auch schon wieder die Lösung … denn Glauben hat meiner Meinung nach auch etwas mit „Vertrauen können “ zu tun und das ist bei den meisten Angstis ja generell ein grosses Problem… anderen vertrauen und vor allem sich selber wieder vertrauen zu können, weil was ist das Problem von einem Hypochonder oder jemanden der eine Angststörung hat? Genau, er vertraut seinem eigenen Körper nicht… Den Ärzten nicht… usw.
    Ich selber leide seit 2 Jahren an einer Angststörung und Hypochondrie , durch dein Buch habe ich eine ganze Menge Denkanstöße bekommen, die ich versuche auf meine Situation irgendwie „umzudenken“
    Mir ist dabei schon einiges sehr viel klarer geworden…
    Ich habe zb schon relativ früh bestimmte Ereignisse oder Personen als Ursache /Auslöser fest gestellt für meine Angststörung , allerdings hat mir dies alleine zu wissen noch nicht wirklich geholfen… Man steht wie vor einer Mauer und überlegt und überlegt, was kann oder soll ich jetzt tun? Habe vielleicht den Auslöser erkannt und nun?
    Ereignisse wie zb den Tod kann man nicht rückgängig machen, Personen die einen verletzt haben , bzw das Geschehene kann man nicht mehr löschen…. Und die Angst bleibt trotz der bisherigen Erkenntnisse mal mehr mal weniger stark vorhanden…
    Nach dem Lesen von deinem Buch (vor 2 Wochen) habe ich dann versucht nicht mehr zu sagen das und dies ist der Auslöser, sondern habe mein Leben, auch das vor der Angststörung ,Review passieren lassen und schon geschaut was der Auslöser war, aber mich selber betrachtet, was habe ich geändert in meinem Verhalten, Denken usw.
    Und zack da war der nächste Weg ! ICH habe mich verändert und zwar schon lange vor der ersten Panikattacke… Durch die vielen kleineren und größeren Verletzungen (seelisch) habe ich nach und nach einfach jegliche Emotionen versucht abzuschalten, das heißt nicht nur negative, sondern genauso auch alle positiven, wie Liebe, Vertrauen, Freude usw. Ja ich habe es mir regelrecht unterbewusst verboten… weil wer nichts fühlt, fühlt auch keine Verletzungen und wer nicht liebt, kann nicht enttäuscht werden… usw. Dieses ist mir bisher allerdings noch nie so bewusst geworden… und war fpr mich selber richtig erschreckend !!!
    was mir also aber noch blieb , war die ANGST … Vielleicht weil sie eben die Mächtigste aller Emotionen ist und sich im Gegensatz zu den anderen eben genau nicht „abschalten“ lässt… da wären wir dann wieder bei der von dir an die Angst gestellte Frage: „Angst was möchtest du mir sagen??? “
    Sie will mir scheinbar sagen, dass mir bewusst werden muss das ich die Vergangenheit nur verarbeiten kann, wenn ich lerne meine Gefühle wieder zuzulassen…. Und zwar alle und auch bzw. am Besten an erster Stelle die Angst …
    Ich zweifele auch nach dieser für mich, überwältigenden Einsicht natürlich auch noch immer ob ES das jetzt wirklich war oder wieviel Türen es wohl noch zu öffnen gibt?
    Da wären wir bei deinem Buchende…
    „Ich werde es erst wissen, wenn ich angekommen bin“ 😉
    meine momentane Frage (Aufgabe), wie kann ich das anstellen? … Meine Gefühle wieder zulassen?
    Reicht es die Einsicht zu haben und die Zeit wird es zeigen? Muss ich vielleicht die Frage anders stellen? Noch weiß ich es nicht… denke auf jedenfall ist es ein Schritt weiter in die richtige Richtung und dieses „feststecken“ an einem gewissen Punkt ist schonmal irgendwie aufgelöst…

    Ich danke dir lieber Sebastian sehr für dieses Buch… Mir hat es schon ein ganzes Stück geholfen meine Sicht auf manche Dinge zu ändern 🙂

    Ganz liebe Grüße
    Tanja , 38 Jahre

    1. Und falls mein Bericht hier vielleicht nicht so gut zum Thema passen sollte, darf er gerne auch wo anders hin verschoben werden ….

    2. Hey Tanja,
      vielen Dank für Dein Kommentar. Schön, dass Dir mein Buch gefallen hat. Das freut mich sehr.
      Es könnte nicht nur sein, dass sich die Angst anders als andere Gefühle nicht abschalten lässt, weil dieses Gefühl zu stark ist, sondern weil Du Angst anderen Gefühlen wie Trauer vorziehst. Natürlich passiert das unbewusst.

      Um alle Deine Gefühle zulassen zu können, hilft dir vielleicht der Gedanke, dass die unangenehmen Gefühle nicht bleiben, sondern gehen, wenn du ihnen den notwendigen Raum gibst. Wenn Du beispielsweise Trauer zulässt, dann wirst Du nicht ewig traurig sein.

      Du könntest Deinen Gefühlen immer mal wieder bewusst Raum geben. Nimm Dir Auszeiten, in denen Du ganz bewusst bei Dir bist. Lade Deine Gefühle ein. Mache Dir klar, dass es keine positiven und negativen Gefühle gibt.
      Du kannst Dich auch in eine bestimmte Situation aus der Vergangenheit wieder hineinversetzen. Wichtig ist, dass Du Dir Zeit dafür nimmst und Dich nicht ablenken lässt.

      Lerne Dich wieder neu kennen. Sei achtsam. Spüre in Dich hinein. Was denkst Du? Was spürst Du (auch körperlich)? Wie wäre es, wenn Du mit einem Nachmittag in der Natur startest? Nimm Dir gar nicht so viel dafür vor, außer: Ich lasse mich nicht ablenken.

      Ich hoffe, ich konnte Dir etwas Anregung geben…

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  3. Hallo zusammen und Hallo lieber Sebastian,

    Der Text von Anke spricht mir und sicher auch vielen anderen direkt aus der Seele. Danke an Anke, dass du den unseren Zustand so treffend beschrieben hast. Und danke Sebastian, dass du so ermutigend schreibst.
    Ich selbst hänge gerade wieder in einem Loch. Warum versuche ich zu ergründen. Nachdem es mir in den letzten Wochen so gut wie nie ging, eben durch Gedanken Kontrolle hat es mich jetzt wieder etwas zurück geworfen. Warum ich das schreibe? Weil ich euch sagen möchte, dass es stimmt. Umso mehr ich davon überzeugt bin, dass ich stärker bin als meine Angst, umso leichter fällt es mir mit der Angst umzugehen. Trotz das es mir gerade etwas schwerer fällt als in den vergangenen Wochen, bin ich nicht bereit aufzugeben, weil ich die Erfahrung machen durfte, dass ich stärker bin, als ich vermutet habe. Kleine Rückschläge sind zwar schwierig zu akzeptieren, aber es ist der bessere Weg dies zu tun, als mich jammernd wieder knapp eine Ecke zu verkriechen. Mein Tipp an euch Leidenden, lasst euch nicht unterkriegen, wenn es auch mal einen Schritt zurückgeht. Der nächste Schritt nach vorne wird nicht lange auf sich warten lassen.
    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Liebe Sabine,

      vielen lieben Dank für Deinen Mut machenden Text. Du hast vollkommen Recht. Es ist im Übrigen total normal, dass man auf dem Weg aus einer Angststörung immer mal den einen oder anderen Schritt zurück macht. Dann ist es umso wichtiger, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern weiterzumachen.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  4. Wow einfach nur danke will ich sagen für diesen wundervollen Text. Glauben heisst nicht wissen, ich habe Tränen in den Augen

  5. Wow!

    Ich bin sprachlos. Sitze hier und mir laufen die Tränen. Du hast so wundervolle Worte und Gedanken zu dem Thema!
    Und ich bin so stolz auf mich dass ich so schön schreiben kann und so stolz auf dich dass du diese Gabe hast, Menschen Hoffnung zu schenken.

    Es haben mir schon viele Leute gesagt, dass ich die innere Stärke habe, es zu schaffen. Ich habe nicht gewagt daran zu glauben.
    Aber hej… was soll ich sagen… mein Flämmchen lodert gerade ganz schön vorwitzig in die Höhe. Sogar mein Herz hüpft gerade. Und es ist kein Angststolpern.

    Ok jetzt beim 3. Hüpfer isses doch ein wenig unheimlich… Atmen…. alles wird gut….

    Fühl dich unbekannterweise ganz innig gedrückt von mir
    LG Anke

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