April 27

Im Hier und Jetzt leben und glücklich werden

Nur im Hier und Jetzt kannst Du glücklich sein, denn nur die Gegenwart ist real. Das Gestern ist vergangen und das morgen wird anders als Du denkst.

Vielleicht schwelgst auch Du oft in schönen Erinnerungen oder denkst an belastende Ereignisse zurück. Oder Du planst die ganze Zeit und denkst ständig an das morgen. Wenn Du das tust, verpasst Du die einzig wahre Realität: Dein Leben.

Manchmal ist das unbewusst so gewollt. Es kann schmerzhaft sein, die Realität in Form der Gegenwart ungeschminkt wahrnehmen zu müssen, wenn man (noch) nicht das Leben lebt, das man sich wünscht.

Das Problem dabei ist, dass Du nicht nur nicht wirklich lebst. Du kannst so niemals glücklich und zufrieden sein, blockierst sinnvolle Veränderungen blockierst und kannst sogar krank werden.

Positiv formuliert hilft Dir ein Leben im Hier und Jetzt…

  • bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen
  • Deine gegenwärtigen Probleme zu lösen
  • macht Dich glücklich und zufriedener
  • fokussierter und produktiver
  • um entspannter und gelassener zu werden
  • ist die beste Waffe gegen übermäßige Sorgen
  • verlängert subjektiv Dein Leben

Das sind genügend Gründe, um Dich zu motivieren, einen Weg zu finden, wie Du mehr im Hier und Jetzt leben kannst. Mehr Gegenwart in Dein Leben zu bringen, ist vielleicht die beste Strategie für ein glückliches Leben.

Ich zeige Dir, mit welchen einfachen Mitteln Du Dir Dein Leben zurückholen kannst. Bevor wir dazu kommen, schauen wir uns an, was Dich (unbewusst) davon abhalten könnte, die Gegenwart wahrzunehmen.

Inhaltsverzeichnis

Es wäre fahrlässig nicht an morgen zu denken, oder?

„Lebe diesen Tag als wäre er Dein letzter“. Dieser Spruch mag gutgemeint sein, doch wie soll das funktionieren?

Die meisten von uns würden an ihrem letzten Tag alles anders machen als an einem ganz normalen Tag. Vielleicht würdest Du noch einmal was ganz Verrücktes tun. Vielleicht würdest Du den Tag mit Deinem Partner, Deiner Familie und Freunden verbringen oder noch einmal eine fette Party schmeißen.

Aber morgens aufstehen, zur Arbeit gehen, Einkaufen, Haushalt, Pläne schmieden…Wer würde seinen letzten Tag hier auf Erden so gestalten und zwar selbst dann, wenn man gerne arbeitet, putzt oder einkauft?

Wohl niemand. Darum ist der Tipp, jeden Tag so zu leben, als gäbe es keinen morgen mehr als nur leichtsinnig. Denn glücklicherweise haben wir eine Zukunft. Und wenn man morgen aufwacht und all sein Geld fürs Feiern verprasst hat, hat man ein Problem.

Nun ja, wir können nicht so leben, als wäre jeder Tag der letzte. Und doch dürfen wir uns häufiger mal fragen, ob wir so leben, wie wir uns das wünschen. Denn letztlich ist unsere Zeit definitiv begrenzt und es käme einer Verschwendung unseres Lebens gleich, wenn wir diese Zeit nur mit ungeliebten Pflichten, lästigen Aufgaben und Menschen verbringen, die uns nicht gut tun.

Wir können nicht immer nur im Hier und Jetzt leben. Es ist wichtig, dass Du Pläne machst und Ziele verfolgst. Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, den Moment zu leben. Und das tun wir oft viel zu wenig. Schließlich kannst Du nur in der Gegenwart glücklich sein.

Während Du mit den Gedanken in der Zukunft bist, ist die Gegenwart auch schon wieder Vergangenheit. Du hast sie verpasst, nicht richtig gelebt.

Bevor wir darüber sprechen, wie Dir das gelingen kann, mehr Gegenwart in Dein Leben zu bringen, schauen wir uns an, was Dich davon abhalten könnte, häufiger im Hier und Jetzt zu leben.

Wie willst Du leben?

Unser Leben ist oftmals zu viel von „ich muss“ und „ich sollte“ und zu wenig von „Ich will“ und „Ich darf“ geprägt. Natürlich gehören gewisse Pflichten zum Leben dazu. Wir können nicht immer nur machen, was uns Spaß macht. Und doch dürfen wir nicht vergessen, zu leben und zwar so, wie wir uns das im Großen und Ganzen wünschen.

Wenn uns die Arbeit, die in der Regel einen Großteil unseres Alltags ausmacht, nicht erfüllt oder wenn das Highlight unseres Tages im Feierabendbier besteht, dann ist das traurig.

Dann sollten wir daran etwas ändern und dazu müssen wir wissen, wie wir eigentlich leben möchten.

Diese Frage zu beantworten, ist vielleicht eine der schwersten Entscheidungen unseres Lebens. Schließlich haben wir nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Und doch sollten wir uns dieser Frage intensiv widmen und zwar immer mal wieder.

Stelle Dein Leben auf den Prüfstand. Bist Du bei allen Auf und Abs, die das Leben nun einmal mit sich bringt, insgesamt zu frieden oder gibt es einen oder mehrere Bereiche, in denen das nicht zutrifft. Dann solltest Du etwas daran ändern, denn sonst wird es schwierig mit einem Leben im Hier und Jetzt.

Unzufriedenheit oft Grund für Angststörung und Depression

Man muss kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass Unzufriedenheit einer der Hauptfaktoren für Angststörungen und Depressionen sind. Es wenn weitere Faktoren beim Auftreten psychischer Erkrankungen eine Rolle spielen: Wenn Du rundherum zufrieden bist, hat es eine Angststörung sehr schwer, sich in Dein Leben zu schmuggeln.

Da Angst außerdem zukunftsbezogen ist, ist es eine der besten Strategien gegen Ängste, im Hier und Jetzt zu verweilen. Das gilt insbesondere für die generalisierte Angststörung, die durch übermäßige Sorgen gekennzeichnet ist. Ist man ganz in der Gegenwart, haben Sorgen keinen Platz.

Darum sind Meditation und Achtsamkeit gegen Angst und Depression eine der stärksten Waffen. Wir kommen gleich dazu, wie Du dabei vorgehst.

Ein unzufriedenes Leben ist einer der größten Treiber für eine Angststörung. Einer Angststörung (die immer zukunftsbezogen ist) zu begegnen, indem Du Dich auf die Gegenwart fokussierst, ist eine brillante Idee. Das aber ist schwierig, wenn Du unzufrieden mit Deinem Leben bist, denn das bedeutet auch, den Blick auf das eigene Leben zu richten. Ich bin sicher, Du erkennst die Krux des Ganzen…

Darum ist es so wichtig, dass Du für Dich die grundlegende Frage beantwortest, wie Dein Leben aussehen soll. Die Beantwortung dieser Frage wird etwas leichter, wenn Du Dir klarmachst, dass die Antwort nicht in Stein gemeißelt ist. Du kannst immer mal wieder die Richtung wechseln und solltest das auch tun, wenn Du merkst, dass dieser Weg nicht (mehr) der richtige für Dich ist.

Lebst Du leidenschaftlich?

Gerade ging es um die grundlegende Richtung in Deinem Leben. Doch es gibt immer auch lästige Pflichten, unangenehme Aufgaben und auch Phasen im Leben, die nicht so toll laufen. So werden auch die spannendsten Tätigkeiten mit der Zeit oft zur Routine.

Dann sind Gedanken wie „Was muss ich morgen noch alles erledigen?“ oder „Was wäre ich froh, wenn jetzt schon Wochenende wäre!“ typisch.

Darum ist es wichtig, dass Du willkommene Abwechslung in Dein Leben bringst und Dir Zeit für Dinge nimmst, die Dich mit Freude erfüllen. Dein Leben braucht Leidenschaft.

Die Gegenwart ist die einzig wahre Realität. Die Vergangenheit ist durch Deine Erinnerungen verzerrt und die Zukunft nur ein gedankliches Konstrukt. Wenn Du viel Zeit mit Dingen verbringst, die Dich nicht erfüllen, dann wirst Du versuchen, die Zeit möglichst schnell herumzubekommen. Die Gegenwart wahrzunehmen ist in diesem Falle schmerzhaft. Unbewusst ziehst Du es vor, gedanklich in der Zukunft zu verweilen: Ein Nährboden für Angst und Unglück.

Darum ist es wichtig, dass Du Leidenschaft in Dein Leben bringst. Was machst Du gerne? Wenn man etwas tut, was man gerne macht, fällt es viel leichter, im Moment zu sein.

Schlüssel zum Glück

Der Schlüssel zur subjektiv empfundenen Verlängerung des Lebens, liegt darin, das zu genießen, was man gerade jetzt, in diesem Augenblick, macht. Nur in der Gegenwart kannst Du glücklich sein und Angst hat im Hier und Jetzt keinen Platz.

Um der Gegenwart mehr Beachtung schenken zu können, muss Dir das, was Du dann wahrnimmst, gefallen. Darum ist es wichtig, mit seinem Leben zumindest im Großen und Ganzen zufrieden zu sein und neben den unerfreulichen Pflichten, die nun einmal auch Bestandteil des Leben sind, Leidenschaft in Dein Leben zu bringen.

Mit Achtsamkeit gegen Angst und Depression

Wir sind im Alltag viel damit beschäftigt, was wir noch zu erledigen haben und leben manchmal wie auf Autopilot. Wie oft wir nicht bewusst leben, merkst Du daran, dass wir uns an viele Einzelheiten von dem, was wir gerade erst erlebt haben, nicht erinnern können. Und das ist schon für sich genommen sehr schade.

Die Instrumente, die Dir beibringen, mehr im Hier und Jetzt zu leben sind Achtsamkeit und Meditation.

Ich will jetzt gar nicht alle positiven Effekte von Achtsamkeit und Meditation unnötig aufblähen. Das Ganze wirkt entspannend, macht glücklich steigert die Konzentrationsfähigkeit und wirkt Angst und Depressionen entgegen. Das allein sollte ausreichen, um Dir klar zu machen, dass es sich lohnt, sich mit dem Thema näher zu befassen.

Achtsamkeit lernen mit diesen einfachen Achtsamkeitsübungen

Die große Frage lautet, wie Du im Hier und Jetzt zu leben lernen kannst? Das bedarf zwar kontinuierlicher Übung, ist aber gar nicht so aufwändig, wie Du vielleicht denkst. Um zu lernen, wie man im Hier und Jetzt lebt, sind Achtsamkeit und Meditation das Mittel der Wahl.

Natürlich müssen wir neue Techniken erst lernen, was Motivation und Beharrlichkeit erfordert. Dabei sollten wir die Hürden meiner Meinung nach so niedrig wie möglich halten. Es ist nicht erforderlich, Unmengen an Ratgebern zu wälzen und jeden Tag stundenlang meditieren zu üben.

Das funktioniert auch mit verhältnismäßig wenig Aufwand.

Meditiere jeden Tag 5 (7) Minuten

Es geht im Prinzip darum, sich wieder daran zu gewöhnen, den Moment wahrzunehmen. Die beste Technik dafür ist die Meditation. Dabei kommt es weniger auf das Ausmaß, als die Regelmäßigkeit an.

Im Prinzip genügen schon 5 Minuten. Für den Anfang empfehle ich Dir die App „7Mind“ – hier wirst Du mit kleinen 7-Minuten-Meditationen entspannt in die Materie eingeführt.

Am besten suchst Du Dir einen festen Zeitpunkt, beispielsweise jeden Morgen vor dem Frühstück und/oder vor dem Zubettgehen. Das erleichtert es Dir, eine Routine zu implementieren.

5 bewusste Atemzüge

Es sind nur 7 Minuten und doch kann das bereits Überwindung bedeuten. Wenn Dir auch das zu viel ist, dann versuche doch einfach mal, jeden Tag (am besten immer mal wieder) fünf Atemzüge ganz bewusst zu machen.

Am besten stellst Du alle drei Stunden eine Erinnerung in Deinem Handy oder Armbanduhr ein. Und wenn Du Dich zwischendurch daran erinnerst, umso besser.

Achte auf alle Deine Sinne

Gleichzeitig oder stattdessen kannst Du Dich auch auf alle Deine Sinne fokussieren. Was siehst, riechst und schmeckst Du, was hörst und spürst Du in diesem Moment.

Übrigens kannst Du immer dann, wenn Du Dich gerade nicht gut fühlst, beispielsweise ängstlich oder besorgt bist, diese Übungen machen. Gefühle sind meist Reaktionen unserer Gedanken. Mithilfe dieser Übung unterbrichst Du Gedanken, die Dir nicht guttun.

Mache einen Tag in der Woche möglichst viel bewusst

Du kannst einen Tag in der Woche zum Tag des bewussten Erlebens erkoren. Versuche möglichst viel ganz bewusst zu machen. Spüre beim Duschen das heiße Wasser auf dem Körper und wie das Handtuch beim Abtrocknen über die Haut fährt. Beim anschließenden Frühstück schmeckst Du jeden Bissen und so weiter.

Du wirst Dich wie beim Meditieren immer wieder in Gedanken verlieren. Lass diese kommen und lasse diese gehen. Wehre Dich nicht dagegen. Sei nicht genervt. Wichtig ist einzig und allein, dass Du immer wieder in die Gegenwart zurückkehrst.

So bleibst Du motiviert und wirst glücklich

Selbst bei diesen kleinen Übungen, meldet sich der innere Schweinehund. Dabei ist es wichtig, dass Du Dir dann vor Augen führst, wie sehr sich Dein Leben durch mehr Hier und Jetzt bereichern lässt. Achtsamkeit trägt zur Entspannung bei, macht glücklicher und zufriedener, wirkt gegen Angst und Depressionen. Eigentlich Grund genug, um mehr Gegenwart in Dein Leben zu bringen.

Vielleicht motiviert Dich zusätzlich die Geschichte des Films mit Adam Sandler und Kate Beckinsale in den Hauptrollen.

Zum Inhalt: Michael Newman, Familienvater und Architekt ist von seinem Alltag genervt. Er möchte endlich befördert werden, vernachlässig dabei seine Familie und alles geht ihm zu langsam. Als er auch noch von den vielen Fernbedienungen genervt ist, zieht er los, um eine Universalfernbedienung zu kaufen. Schnell findet er heraus, dass er damit nicht nur elektronische Geräte, sondern auch sein Leben damit steuern kann.

Vor allem die Vorspultaste gefällt Michael. Ungeliebte Situationen, wie Familienfeiern, das Vorspiel beim Sex, Erkältungen, alles geht innerhalb kürzester Zeit vorüber. Auch die Zeit bis zur gewünschten Beförderung wird gleich vorgespult. Die Fernbedienung merkt sich, welche ungeliebten Situationen Michael vorspult und übernimmt dies selbständig.

Immer größere Abstände werden vorgespult, Michael verpasst immer mehr Jahre seines Lebens… und schwups ist das Leben vorbei, ohne es richtig gelebt zu haben.

Und es wäre doch schade, wenn es Dir ähnlich geht. Wir können zwar nicht so leben, als wenn jeder Tag unserer letzter wäre. Wir müssen hin und wieder an die Zukunft denken, doch ein wenig mehr Gegenwart würde den meisten von uns sicher nicht schaden.

Ändere, was notwendig ist, damit Dich der Blick auf Dein Leben nicht mehr schmerzt und nutze die kleinen Achtsamkeitsübungen, um fortan mehr im Hier und Jetzt zu leben

Hinterlasse mir gerne einen Kommentar, wenn Dir der Beitrag gefallen hat (oder auch nicht). Auch wenn Du eine Frage hast, kannst Du die Kommentarfunktion nutzen. Ich würde mich über Dein Feedback freuen und antworte ganz bestimmt.

Lieben Gruß.

Sebastian

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  1. Hallo Sebastian,
    ich finde das einen wirklich schönen Beitrag. An den Film musste ich mich direkt erinnern, ich hatte ihn als Kind auf DVD. Ich fand ihn immer lustig und wahnsinnig traurig zugleich. Ich habe mit meine 16 Lebensjahr durch einen Horrortrip von Cannabis eine Angststörung bekommen. Nach Langem Leiden habe ich sie dann irgendwann selber in den Griff bekommen, dann ist sie allerdings wieder ausgebrochen. Ich bin bereits in Psychologischer Behandlung aber ich tue mich sehr schwer auch wenn ich ja weiß was Methoden und Strategien raus aus der Angst sind. Ich bin derzeit Student und durch die Corona Situation hat man gar keinen Alltag. Es fällt mir schwer mich jeden Tag selber zu motivieren an meinen Ängtsten zu arbeiten. Jetzt kommen auch noch die Klausuren dazu wodurch ich den Eindruck habe ich mache eher wieder Rückschritte (durch Stress, etc) . 🙁

  2. Hallo Sebastian,

    kämpfe immer wieder mit Ängsten und Unruhe. Verfolge ab und an deine Seite (auch wenn ich weiß, dass wahrscheinlich Dr; Google einer meiner größten Angstauslöser ist) – macht mir trotzdem immer mal wieder Mut. Danke dafür. Bin auch bei einer Therapeutin mit der ich ACT mache.
    Meine größte Angst, ist, dass ich nie mehr dauerhaft zur Ruhe komme….weil ich das Gefühl der Unruhe schlimmer finde als alle Ängste :-/

    1. Hallo Marc,

      gerne, und danke für Dein Feedback. Die Unruhe ist letztlich nur ein Symptom (wobei es ja die Symptome sind, die als schlimm empfunden werden). Hast Du es mal mit Entspannungstechniken wie PMR versucht?

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