Juli 27

Lach mal wieder

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Wenn man unter Panikattacken, Hypochondrie oder einer anderen Angststörung leidet, hat man zugegebenermaßen meist nicht viel zu lachen. Man fühlt sich dauernd unwohl, ist meist total erschöpft und kann an kaum etwas anderes denken. Hinzu kommt, dass man sich auf die meisten Dinge nicht mehr freut, die einem sonst immer Spaß gemacht haben.

Immer schwelt unterschwellig die Angst mit, dass man von einer Panikattacke, gar einen Herzinfarkt oder sonst wie übermannt wird. Der Betroffene ist deshalb mit sich selbst beschäftigt, beobachtet sich ständig und nimmt das Drumherum oft wie durch einen Nebelschleier war. Wie soll man sich da freuen oder gar lachen?

Zu meinen schlimmsten Zeiten hat mir so gut wie nichts mehr Spaß gemacht. Immer war die Angst vor der Angst mit dabei. Ich muss wohl kaum erwähnen, dass deshalb immer wieder Panikattacken aufgetreten sind. Es gibt viele Tipps, wie man sich in diesen Fällen verhalten sollte. Schon häufiger habe ich den einen oder anderen Hinweis gegeben, was bei Panikattacken helfen könnte.

Heute möchte ich Euch einmal mehr einen solchen Tipp mit an die Hand geben.

Lach mal wieder

„Was für ein bescheuerter Tipp“, magst Du jetzt vielleicht denken. „Mir ist zum Heulen zu Mute, nicht zum Lachen. Ich kann mich doch nicht zum Lachen zwingen.“

Das stimmt natürlich. Echtes Lachen kann man nicht erzwingen. Oft genügt es jedoch schon, wenn man sein Gesicht zu einem Grinsen verzieht und zwar vollkommen egal, ob Dir zum Grinsen zumute ist oder nicht.

Was bitte soll das bringen?

Panikattacken haben immer ganz viel mit Anspannung zu tun. Die Angst kommt heran gekrochen und der ganze Körper verspannt sich. Diese Anspannung führt zu körperlichen Symptomen, die Du wahrnimmst. Diese Symptome machen wiederum Angst. Die Panikattacke ist in vollem Gange.

Eine Möglichkeit aus der Panikattacke besteht in körperlicher Entspannung. Deshalb rät wohl auch so ziemlich jeder Therapeut zu Entspannungstechniken wie progressiver Muskelentspannung, autogenem Training, Yoga oder was auch immer.

Progressive Muskelentspannung zum Beispiel kann dazu beitragen, aus der Panikattacke herauszukommen. Allerdings kann man diese Entspannungstechnik nicht in jeder Situation anwenden. Beim Autofahren zum Beispiel ist das nicht möglich.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Lachen entspannend wirkt. Wenn man jetzt lacht oder grinst, selbst wenn dieses gezwungen ist, entspannen sich zunächst die Gesichtszüge, was sich auch auf den Rest des Körpers übertragen kann. Auch wenn man sich dazu zwingt, fühlt man sich danach besser.

So ging es jedenfalls mir. Deshalb hier noch mal mein Appell: Lach mal wieder! Es wird Dir gut tun!


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Panikattacken


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  1. Hallo, mein Sohn 20 hat seit Jahren einen soziale Phobie, wir haben schon viel versucht Psychologen. Medikamente. Heilpraktikerin. Und und und, aber nichts greift so richtig. Im Gegenteil manchmal wird es noch schlimmer. Hat jemand eine gute Idee. Seine soziale Phobie ist sehr ausgeprägt. Mfg

  2. Mir gehts ähnlich und ich muss sagen, dass ich von yoga oda so nich so viel halte….kann aber jedem etwas bringen… ich denke man muss vielmehr nicht darüber nachdenken was in einem selber vorgeht sondern vielmehr das wahrnehmen was die augen sehen. Blendet euer „inneres auge“ aus und seht mit euren glupschern!! wenn es euch schwer fällt dann helfen eventuell medikamente die deine gedanken ein wenig ordnen.

    mfg max mustermann^^ da kommt freude auf 🙂

  3. Habe meine Angst immer noch nicht akzeptiert und meine körperlichen Symptome. Ich achte ständig auf meine Atmung und habe immer diese Kloßgefühl im Hals. Denke immer noch das es vielleicht eine Organische Ursache ist.Gehe jeden Tag mit der Angst ins Bett. Ich finde das Buch super und es hat mich zum nachdenken gebracht. Soll auch in eine Tagesklinik gehn aber habe große Angst davor das es nichts bringt.

  4. hey , habe mir gerade auf der Arbeit den Betrag über das lachen durchgelesen, heute wär ich lieber nicht aus dem bett gestiegen, adie angst war wieder so stark und die motivation wieder zu kämpfen so klein….
    Nachedem ich mir aber diese Sätze durchgelesen habe und einfachb versucht hab egal wie schwer es war zu lächeln hatte ich für kurze Zeit ein schönes Gefühl in mir , wenn lächeln wirklich gegen meine Angst hilft dann lauf ich nur noch mit nem lachen durchs leben :]

    1. Tatsächlich sind solche Kleinigkeiten sehr hilfreich. Du bist fröhlich, also lachst oder lächelst Du. Andersherum kann man auch seinem Unterbewusstsein signalisieren, dass man fröhlich ist, wenn man lacht. So zumindest meine Theorie. 😉 Und wie Du siehst hilft es. Zudem wirkt ein lachender, freundlich wirkender Mensch attraktiver und anziehender auf andere, was zu positiven Erfahrungen führen kann, die Dich wiederum fröhlicher werden lassen…ein Teufelskreis im positiven Sinne!;-)

  5. Ja bei mir ist es leider immer noch so das es mir schwer fehlt von dem Tavor runter zu kommen. Hatte es dieses Jahr schon mal 4 Monate geschafft. Bin aber danach wie in eine Depression verfallen das es mir sehr schwer fiel den Menschen in die Augen zu schauen. Ich fühle mich auch jetzt noch wie unter einer Glasglocke. Seit April diesen Jahres nehme ich Tavor wieder und habe es letzte Woche abrupt abgesetzt was ein Fehler war. Eine Woche nicht genommen. Und bei einer Party fast zusammen geklappt. Weil ich es nur schwer aushielt. Alle lachten. Doch konnte ich bei meinem lachen nichts fühlen dabei.
    Laut meines Arztes habe ich dann das Antidepressiva erhöht und bete dafür das ich einen Menschen finde der mir Rückenhalt gibt das ich es schrittweise ausschleichen kann.

  6. hallo, hab mir gerade dein hinweis auf lach mal wieder durch gelesen und ich muß sagen, irgendie hast du recht. eigentlich war ich immer ein fröhlicher mensch, hab wirklich über jeden mist gelacht. schon wenn ich früh zur arbeit gegangen bzw. gefahren bin, in büro kam, hab ich gelacht, bis dann mein netter kollege zu mir sagte, ich soll mal aufhören mit lachen das nervt, wo ich dann dachte wow ein “ fröhlicher“ mensch. doch durch meine ganze situation hab ich wirklich das lachen verlernt. aber als ich gestern die entspannungsmethode anfing, konnte ich das erstemal wieder lachen und zwar über den blödsinn den mein sohn gemacht hat. es ging mir wirklich gut danach und selbst mein mann hat gelacht und der lacht wirklich nicht viel, weiß garnicht woran das liegt.-)..hihihi…
    und gerade jetzt wo ich das hier schreibe, merke ich oder stelle ich fest, ich fange an mich einzugrenzen, ich muß aus der falle raus…deswegen danke nochmal für dein tip:-)

    mfg
    ines

    1. Hallo Andreas,
      die Frage muss Dir Ines natürlich beantworten. 😉 Meiner Erfahrung nach empfehlen Psychologen bei Angstpatienten meist die Progressive Muskelentspannung. Mehr dazu und zu anderen Entspannungsmethoden auf entspannung.psog.de

      Viele Grüße.

      Sebastian

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