April 5

Weil Du Du bist

Sabrina, eine meiner Klientinnen, 32 Jahre alt und Lehrerin an der Grundschule saß bei mir im Coaching und hatte Tränen in den Augen. Im Coaching geht es nur selten um die Angststörung, die auch Sabrina hatte.

Wir konzentrieren uns vor allem um das Leben der Betroffenen – ganz unabhängig von der Angststörung und mit diesem Leben war Sabrina so gar nicht zufrieden.

„Ich habe einen tollen Mann, bin stolze Mutter von zwei gesunden Kindern und könnte so glücklich sein. Warum aber bin ich das nicht? Warum bin ich so unzufrieden?“

Wir sollten unser Leben nach unseren Wünschen gestalten. Es kann sich nur etwas bessern, wenn sich etwas ändert. Das gilt auch und vor allem in Bezug auf eine Angststörung.

Das ist auch für Deinen Weg aus Angst und Panikattacken von großer Bedeutung. Da bin ich sicher und das sage ich den Teilnehmern der Anti-Angst-Akademie auch immer wieder.

Allerdings müssen wir nicht immer etwas außerhalb von uns verändern. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, das alleine genügt nicht.

ES MUSS SICH AUCH ETWAS IN DIR VERÄNDERN.

Und so ging es auch Sabrina. Okay, sie könnte sicher etwas mehr Abwechslung in ihr Leben bringen. Darüber hatten wir bereits gesprochen. Es war jedoch nicht die Lösung für Sabrina, sich nach einem neuen Partner umzusehen, ihren Job aufzugeben und wegzuziehen.

Manchmal können solch tiefgreifende Veränderungen die Lösung sein. In Sabrina’s Fall waren sie es sicher nicht. Sie liebte ihren Partner, ihre Kinder und ihren Job. Alles könnte so schön sein, war es aber nicht.

Ich will es jetzt abkürzen. Sabrina glaubte immer, nicht gut genug zu sein. Nicht gut genug für ihren Mann, für ihre Kinder, ihre Eltern, ihre Schüler, aber vor allem NICHT GUT GENUG FÜR SICH SELBST.

Ja, auch Sabrina musste etwas ändern. Dabei ging es aber nicht um äußere Umstände – es ging um ihre Einstellung und zwar vor allem um die Einstellung sich selbst gegenüber.

Wie stehst Du zu Dir?

  • Glaubst Du auch, Du seist nicht gut genug?
  • Hast Du manchmal das Gefühl, Du bist ein Versager/eine Versagerin?
  • Nicht liebenswert?
  • Dass Du irgendwie nicht richtig bist?
  • Schämst Du Dich sogar manchmal für Dich?

Wenn dem so sein sollte, dann ist es doch nicht verwunderlich, dass sich psychische Probleme, wie eine Angststörung einstellen, oder? Wenn Du Dich in Deiner Haut nicht wohl fühlst, ist es dann nicht irgendwie verständlich, dass Dir Angstzustände und Panikattacken das Leben schwer machen? Ist die Angststörung dann vielleicht sogar eine willkommene Ablenkung?

Das muss bei Dir sicher nicht der Fall sein. Ich möchte Dich aber bitten, darüber einmal nachzudenken.

Wenn Du bemerkst, dass auch Du glaubst, irgendwie nicht gut genug zu sein, dann stelle Dich vor den Spiegel und schau Dich an. DAS BIST DU UND DU BIST GUT SO WIE DU BIST.

Du bist liebenswert, um Deiner Selbst Willen. Ganz einfach, weil Du Du bist.
Dafür musst Du keine äußerlichen Erfolge vorweisen, Millionen scheffeln oder versuchen, alles perfekt zu machen.

DU BIST DU UND DAS IST GUT SO: Das ist vollkommen ausreichend. Sei einfach Du selbst. Das genügt.

Ich wünsche Dir schöne Ostertage!

Dein Sebastian


Tags

Angststörung, Angstzustände, Panikattacken


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  • Der Artikel spricht mir aus der Seele. Seit Tagen höre ich das Lied „Alles wird gut“ und eine Textzeile lautet: „Bist du noch dankbar, dass es dich gibt?“
    Und da bekam ich Tränen in die Augen und nen entgleisten Gesichtsausdruck, da mir bewusst wurde, dass ich ganz und gar nicht dankbar dafür bin…

    Mir geht es wie der Vorrednerin Nadja, bei anderen kann ich deren Magie deutlich sehen, bei mir nicht (bin ja auch beschäftigt mit Hypochondrie).

  • was für ein wunderbarer artikel. ich habe tränen der rührung in den augen!

  • Das hast du schön geschrieben. Jeder Mensch ist einzigartig und auf seine Weise wundervoll. Bei anderen kann ich das sehr gut sehen, bei mir längst nicht immer. Ich bin oft zu selbstkritisch, verlange von mir manchmal zu viel. Eigentlich reicht es, ich zu sein. Weil ich ich bin. Jetzt habe auch ich Tränen in den Augen.

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